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Kulturkampf

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 27. Sept. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Sept. 2023

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Für heute hatte ich eine Einladung, so wie jeder andere Bürger auch.

Öffentliches auf der Hoppegartener Galopprennbahn. Wer kann dazu schon nein sagen?

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Schöne Lokalität und das Wetter passte auch. Ich machte mich auf vieles gefasst, was da geboten werden würde.  Der WSE Vorstand hatte satzungsgemäß zur eigenen Abwahl geladen.  Eine Oper sollte es nicht werden, aber vielleicht eine Aufführung der anderer Art. Ein Theater. Mit vielen Intendanten oder besser Intriganten. Einige von diesen Bürgermeistern der Mitgliedergemeinden des Verbandes haben beantragt, den Herrn B. nebst Viceman aus dem Amt zu entfernen. Gründe gibt es eigentlich keine nennbaren, aber das Vertrauen in die Führung des Wasserzweckverbandes Straußberg Erkner sei wohl dahin.

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Nun ja, regional ist das Thema Wasser durch die Ansiedlung von Autofabrik T in den letzten Jahren schon etwas strapaziert worden. Herr B. hat bis zur Weisung aus der Landespolitik dagegen gekämpft und nun ist T der größte Einzelkunde mit einem Fünftel der Wasser-Jahresproduktion. Leider ist jetzt im Versorgungsgebiet keine zusätzliche Ansiedlung von Großgewerbe mehr möglich, da es nicht sicher mit Trinkwasser versorgt werden kann. Die cleveren Bürgermeister machen nun Herrn B. verantwortlich, dass sie nicht mal mehr eine zusätzliche Schule oder benötigte Kitas genehmigt bekommen. Anstatt nach nachhaltigen Lösungen zu suchen und das immer fortwährende Wachstum ingesamt in Frage zu stellen, möchte man den Querulanten der schon seit Jahren predigt, dass es so nicht weiter gehen kann, los werden. Einige Bürgermeister haben ihren örtlichen Vertretern dabei Einiges verheimlicht, verdreht dargestellt oder schlicht belogen. Es ist diesen nebenberuflichen Machtmenschen ein Dorn im Auge, dass da jemand ihnen unbestechlich aus so fadenscheinigen Gründen wie zum Beispiel: Wissenschaft, den Traum von der blühenden Landschaft verwehrt. Herr B. Ist genau dafür da, dass er nicht alles durchwinkt, prüft, was geht und was nicht und seine bereits eingegangenen Verpflichtungen für die Versorgung in der Zukunft erfüllt. Das das nicht jedem gefällt, auch mal Nein gesagt zu bekommen, ist klar. Aber muss er das so konsequent machen? Ja! Gibt es da keine andere Möglichkeit? Nein! Wasser ist kein Spielzeug. Wasser ist Grundnahrungsmittel Nr. 1  und das was man eben an den Baum gegossen hat, der Industrie in den Rachen schleudert, kann man nicht noch einmal trinken! Als der Rädelsführer des Abwahlbegehrens  gemerkt hatte, dass es keine Mehrheit für sein Anliegen geben wird, wollte dieser die Abstimmung, die er selber initiiert hatte, absagen. Diese Menschen winden sich der Art schlüpfrig, dass jeder agile Aal, wie eine veritabele Feile wirkt. Aus der Aufführung wurde ein Schmierentheater, wie ich es mir nicht besser hätte wünschen können. Für seine Steuern und Abgaben bekommt man jede Menge geboten! Das keine Schnittchen oder Sekt gereicht wurde, könnte man no verbessern. Es wurde dennoch abgestimmt und Herr B. muss bleiben was er war. Ob ich ihm gratulieren soll,

weiß ich nicht so richtig. Über zweihundert Menschen im Saal, darunter fast die gesamte Belegschaft der WSE, brachen in verhaltenen Jubel aus. Der Wassermangel ist damit nicht besiegt, bekommt nach diesem Abend aber vielleicht eine andere Bedeutung in der allgemeinen politischen Diskussion.

Ich fürchte, es wird noch eine Weile dauern, bis wirklich alle begriffen haben, was zeitgemäß ist. Herr B. hat noch viel zu tun!

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