Immer wieder Sonntags
- Georg

- 12. Apr. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Es könnte so schön sein Sonntags ohne Pandemie! Wirklich schön langweilig!
Zum Beispiel so
Von Mitternacht bis 5.00 Uhr kommen alle normalen Nachtschwärmer nach Hause, in welchem körperlichen oder seelischem Zustand oder auch, mit wem auch immer.
Ab 5.00 Uhr, die Schichtarbeiter in den systemrelevanten Gesellschaftsbereichen tun ihre Pflicht.
Ab halb sieben, sieht man Menschen mit Hunden, die Zweibeiner führen diese rauchend und hustend aus.
Ab 7.30, bevölkern Breitensportler mit prall gefüllten Sporttaschen, die zum Spiel ihres Teams zum anderen Ende der Stadt unterwegs sind, die Straßen.
Ab halb neun, quellen Jogger und Nordic Walking-Verrückte in knallbunter Kleidung aus den Haustüren und bahnen sich mit hochrotem Kopf einen Weg über den nassen Bürgersteig.
Ab halb zehn, sind dann Kinder von Leuten mit Hunden dran, ohne Leute aber mit Hunden.
Ab halb elf, hetzen die ersten die für das Brunch im angesagten Szenelokal reserviert haben, los!
Nach halb 12, sind die Nachzügler und chronische Zuspätkommer zum Brunch dran!
Etwa um halb eins, fahren die los, die vollkommen, im jeweiligen Vereinsfarben ausstaffiert sind und zum Sonntagsspiel des Bundesligisten ins dazugehörige Stadion wollen.
Circa halb zwei, ist der scheidungsunterlegene Ex-Partner, der nicht das Sorgerecht hat, unterwegs, um sein Umgangsrecht mit seiner Bruht freudig wahrzunehmen.
Gegen halb drei, die ersten Familien mit misgelaunten Teenagern, starten zum allwöchentlichen Spaziergang, um eventuell noch ein Espresso oder eine Kugel Eis im Straßenverlauf zu ergattern.
Punkt Halb vier, drei Fünfzehnjährige ziehen los, um sich in die Nachmittagsvorstellung der neuesten Marvelverfilmung zu schmuggeln.
Kurz vor halb fünf, kommen die ersten Wochendler von ihren Datschas heim und treffen sich mit allen anderen Heimkehren im Stau auf den Einfallsstraßen.
Ab halb sechs, die von der vorherigen Nacht nicht genug geforderten Endteenies, strapazieren den für solche Zwecke da zu sein scheinenden Spätverkauf.
Jetzt halb sieben, Hochbetrieb in den Speiselokalen, wer in der Gruppe und sei es bloß mit der eigenen dreiköpfigen Familie kommt, hätte reservieren müssen!
Spätestens halb acht, sind die Fünfzehnjährigen aus dem "Kino" mit einer Bierfahne zurück zu Hause und belächeln das Theater, welches sie damit ausgelöst haben.
Etwa halb neun, die Tatortermittler, diesmal aus Köln, hecheln noch den Geschehnissen hinterher!
Um halb zehn, beim Ranzen packen für den morgigen Tag, finden sich neben den noch leicht feuchten Sportsachen vom Freitag, eine halbvolle Pausenbrotdose und ein verschimmeter Apfel aus der letzten Woche
Gegen halb elf, Licht im Kinderzimmer ist schon aus und jetzt beginnt das eigentliche Wochenende.
Ungefähr halb zwölf, der Eine sagt dem Anderen liebevoll gute Nacht und schleicht schlaftrunken in ausgebeulten aber sensationell gemütliches und kuscheliger Schlafkleidung ins Bett
Circa um halb eins, der Andere folgt dem weisen Gedanken des Einen und tut es ihm gleich.




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