Ich war heute bei ….

……Ray Wilson!

Bei wem, Brayn Wilson - Beach Boys?

Nee, der hieß Brian und ist übrigens schon tot!

Nee, Ray Wilson. Das ist auch nicht der  Vorname des Volleyballs aus dem Film „cast away“ mit Tom Hanks. Er ist Sänger! Anfänglich bei Stiltskin, einer schottischen Band aus den Neunzigerjahren. Raketenstart durch die Verwendung eines Liedes „inside“ durch den Jeanshersteller Levi’s .

Zu seinem künstlerischen  und meinen geschmacklichen Unglück brach kurz darauf die Band „Genesis“ endgültig auseinander. Phil Collins wollte nun nicht mehr für die Band singen und so musste ein Ersatz her. Das war’s dann mit den gemeinsamen Vieren.

Wahrscheinlich ist eine nicht unbedeutende Menge Geld geflossen und dem damals jungen Mann ist der Sprung auf die große Bühne gelungen. Ich nehme ihm den Megadeal bis heute krumm. Denn, was hätte aus ihm werden können, wenn er sich frei hätte entfalten können und nicht mit dem Ozeanriesen flachen Pop hätte produzieren und aufführen müssen? Wäre,  wäre, Fahrradkette! Nach der Implosion von Genesis, musste er auf eigenen Füßen stehen und betreibt nun sein Business so, dass ich es wieder fast richtig gut finde. Beim Konzert 🎶, bietet er leider zu viel Genesisliedgut, welches fast schlagerhaft zum mitklatschen oder schunkeln in die Runde gepolkt wird. Ja, die meisten Leute waren wohl deswegen in die reizvolle Vorstadtbühne gekommen. Ich fand sein eigenes Zeug viel interessanter. Bluesrock mit einer sehr warmen Stimme. Gekonnt baut er seine eigenen Songs nach allen Regeln der Kunst, aber vielleicht ein bisschen zu unspektakulär, um es ins Radio zu schaffen. Für mich haben manche Machwerke durchaus Ohrwurmpotenzial, aber ich bin eben auch ein einfacher und echt simpel funktionierender Charakter! Man nehme eine Leadgitarre, einen Bass und ein Schlagzeug, würze mit Flöte, Geige oder Saxophon, packe das ganze mit einer angenehmen Stimme in ein rockiges Gewand und schon kaufe ich eine Karte!

Hat bei Ray Wilson auch wieder prima geklappt. Beim nächsten Mal bitte weniger Rummel (Genesis) mehr Klangkunst aus eigener Feder. Gerne auch wieder im gemütlichen Freilichtkino, auch wenn man in den Sitzreihen nicht grade zum tanzen verführt wird. Alles geht eben nicht.