Hauptsache nix mit Menschen
- Georg

- 3. Nov. 2021
- 2 Min. Lesezeit

Früh morgens aufstehen, Proviant bereiten, Wetterapp checken, den Körper rutsch- und bedarfsgerecht einpacken, Kletterutensilien packen, alles ins Auto massieren und los! Viel unterscheidet das Arbeitsleben im Moment nicht von den Urlaubsaktivitäten! Zumindest nicht bis hierher. Zugegeben, die Gegend ist weder alpin noch mit pituresten Sandsteinkreationen versehen. Sondern Betonklötze reihen sich aneinander zu Häuserzeilen, im chaotischem Straßenwirrwarr drängt der Verkehrslärm an meinen Kopf und vor allem viel zu viele Beklopte und Bescheuerte bevölkern die Erdgeschosse dieser Welt. Wenn ich den oft frustrierenden Wirrungen der horizontalen Ausrichtung entkommen bin, also den physischen Aufstieg in luftige Höhen vollbracht habe, wird es wieder besser! Keine Diskussionen mit Menschen die ihre Maske nicht richtig tragen, also weder Menschen noch Masken. Nur noch ehrliche Arbeit auf den Dächern der Hauptstadt. Einige Stunden am Seil bei nicht immer ausflugstauglichem Wetter sorgen allerdings dafür, dass ich abens auch in den Seilen hänge. Rechtschaffen müde, krauche ich meistens von der Dusche am Kühlschrank vorbei zum Sofa. Ein Triathlon der Bedürfnisse. Am nächsten Morgen, ich muss verrückt sein, eile ich wieder gut verpackt meistens lustvoll zum wartenden Tageswerk. Da nach 35 wechselhaften Arbeitsjahren immernoch kein Ende in Sicht ist, habe ich beschlossen, dass mir meine Tätigkeit immernoch Spaß macht. Anders würde ich es auch nicht so gerne und so krasskorrekt erledigen können, wie es mein persönlicher Anspruch ist. Qualität ganz oben, immer oben auf und was gibt's da noch für mehr oder weniger wahre Assoziationen. Irgendwas muss man ja machen und das was ich tue, wird zur Zeit angemessen gewertschätzt und besser bezahlt als eine prekäre Beschäftigung. Und wenn es einen voll fiesen Dauerregentag wie morgen gibt, gehe ich es wie im Urlaub auch, ruhiger an als üblich. Man, hab ich es gut!





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