Gestern ist mehr heute als morgen
- Georg

- 3. Aug. 2020
- 1 Min. Lesezeit
Hätte nie gedacht, dass ich als gelernter DDR-Bürger über einen Erfahrungsschatz verfüge, der es mir ermöglicht, mit Bravour die Tiefen des aktuellen Lebens zu meistern. Nicht, dass das falsch verstanden wird, ich bin keines Wegs froh oder stolz auf diese verunzierenden Kerben auf meiner Seele. Nur kann ich vorübergehend wieder -nicht ins Ausland fahren- , vorübergehend -gesundheitlich gebotene Einschränkungen der Freiheit- aushalten. Nicht schön und gut, aber ich überlebe es wahrscheinlich. Auch das ausgeliefert sein, heute wie damals, einem unsichtbaren Netzwerk, nicht gewachsen zu sein, kenne ich schon! Wenn man macht was propagiert wird, stehen die Chancen nicht gänzlich hoffnungslos, nur mit leichten Blessuren durch zukommen. Damals, wie heute! Auch die die meckern, sich laut gegen die verordneten Maßnahmen wehren, sind hin und wieder die gleichen, die früher gemeckert (nur gemeckert) haben. Es sind wieder die Unverstandenden, die gesellschaftlichen Underdogs, die ohnehin nur spärlich die Chancen der offenen Ordnung zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit, zum Erreichen des persönlichen Potentials nutzen. Es sind mehrheitlich besorgte aber nicht nachdenkende Bürger, die zu einfachen Lösungen tendieren. Zu radikalen Ansichten neigen, krude Anschauungen äußern, zwar nicht alles wissen, es aber dennoch besser wissen. Leute denen es entweder egal ist oder es auch darauf anlegen, mit Nazis in einem Block zu marschieren. Oder es sind Menschen die einfach nur dagegen sind. Aber das ist auch kein neuer origineller Trend, das alles gab es schon früher, auf beiden Seiten der Mauer. Das die heutigen Querulanten aber nun wieder zu Helden des Widerstands gemacht werden, wünschen sie sich fast ausschließlich nur selber. Meine Hoffnung ist, dass in diesem Punkt die Gesellschaft ausnahmsweise etwas dazu gelernt hat.




Kommentare