FSK Georg
- Georg

- 13. Jan. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Dies ist kein Schreibfehler. Es handelt sich nicht um das Sonder-Einsatz-Komando, die Schnelle-Eingreif-Truppe oder die berühmte GrenzSchutzGruppe 9. Vielmehr arbeite ich an einem ungeliebten Spezialeffekt meiner Psyche. Das tue ich schon unbemerkt von der Öffentlichkeit, eine ganze erfolglose Weile lang. Anders als bei der FreiwilligenSelbstKontrolle Film oder Fernsehen, tagt hier nicht wochenlang eine Kommission von geschulten oder begabten, von mir aus auch beides, Experten. Meine Tagungen könnten in einer Telefonzelle, so es diese noch gäbe, stattfinden. Eigentlich mache ich den Zwist, den ich in mir trage, ausschließlich mit mir selber aus. Immerhin fange ich keine Kriege an, wie andere offenbar verwirrte oder fehlgeleitete Menschen. Außer mir selbst quäle ich niemanden, sperre höchstens mich selbst für ’ne Weile weg und schreibe nur für mich hin und keinem vor, an welchen Gott er seine Gebete zu richten hat.
Trotzdem wünsche ich mir für mich eine Menge. Konzentriertes Arbeiten und ein bisschen mehr Geduld mit mit selber und mit den Anderen.
Furcht fremdgesteuert zu werden oder Kontrollverlustängste sind mir fremd. Ich bin nie davon ausgegangen, 100prozentig mein Leben im Griff zu haben. Es bleiben immer Restrisiken. Ob im Job auf der Dachschrägen in zwanzig Metern Höhe oder bei 150 km/h auf der Mittelspur, auf der Nachtrodelbahn oder beim Dönerstand nach dem Punkrockkonzert um halb zwei. Das Leben ist gefährlich und endet tödlich. Also wozu FSK? Wäre der Aufwand nicht viel zu groß? Und wo hört gut gemeinter Schutz auf und fängt Bevormundung oder Zensur an? Semilegale Graubereiche! Sind nicht die gezielten und auch die ungewollten Miniprovokationen und gelegentliche geringfügige Grenzüberschreitungen des eigen Ichs, das Salz in der Suppe? Das Ausloten des politisch korrekten Sprachgebrauchs, erste Bürgerpflicht? Ich meine JA!
Das reiben an den Zuständen, das Benennen offensichtlicher oder nur gefühlter Unzulänglichkeiten ist doch das was uns vorwärtsgehen lässt. Ein konstruktiver Streit, wenn er achtungsvoll und friedlich und weitgehend freundlich ausgetragen wird, ist meistens fruchtbringend. Und wenn es nur der innere Streit ist! Ich vertraue auf die Selbstheilungskaft der Natur. Globoli, Alkohol oder Geld sind nicht unbedingt nötig dazu, stören diesen Prozess aber auch nicht nachhaltig.
Ich werde dann wohl weitermachen ohne Prädikat von irgendeiner FSK.
Ich kann ohnehin nur so schreiben wie mir der Schnabel gewachsen, ähh die Füße mich tragen, ähh die Finger es hergeben! Ihr wisst was ich meine! Alles andere gibt’s ja schon von anderen Irren!





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