Froh zu sein bedarf es wenig

Ausflug, wenn ich das schon höre! Das hat viel zu viel mit dem von mir ungeliebten „Fliegen“ zu tun.

Verreisen, wird Gottseidank auch nicht mit „ß“ gelautbart. Das wäre dann sinnhaft, versauen, auch nicht erstrebenswert.

Urlaub, hört sich so an, als wäre es eine unendlich lange Zeiteinheit, welche mit Lustbarkeiten aller Art befüllt werden könnte. Dem ist ja auch nicht so!

Aus- oder Wegfahren, gefällt mir eigentlich ganz gut, trifft es aber nicht so richtig!

Wiederkommen, ja das könnte es sein! Zumindest für die jetzige Reise. Schon öfter suchte ich und fand ich, so ziemlich alles auf der grünen Insel. Viel Wetter, freundliche, gesprächige Einheimische, die viel und gern, gern auch ausschließlich und ausführlich über das viele Wetter sprechen und somit dem durchschnittlichen mürrischen mitteleuropäischen Touristen, keine Chance lassen, seine eingebildete Introvertiertheit auszuleben. Wenn nicht über das Wetter, dann eben Sport, Mode oder die Benzinpreise. Selbst wenn man keine Meinung zu alledem hat, wird man genötigt, diese freundlich kund zu tun. Berauschende Landschaft, frostfreie Natur mit lebhafter Vegetation, sattes Grün in allen Farben! Traumhafte Strände, magische Steilküsten oder naturbelassendes Marschland zieren abwechslungsreich die fast 1500 Kilometer Küstenlinie des Eilandes. Dazwischen bilden Hügel, Täler, Schluchten, Berge und jede Menge geschichtsträchtige Landschaft den Rahmen und Raum für zahlreiche Aktivitäten. Wer nur über Stock und Stein, durch Moore, über Berge an idyllischen Seen und goldgelben undurchdringlichen fußballfeldgroßen Ginsterhecken vorbei wandern möchte kann das auch tun. Genau so gut kann man entlang kilometerlanger Rhododendronhecken zu Aussichtspunkten gelangen, durch die zahlreichen bunten Orte strudeln, prähistorische Fundstellen früherer Besiedlung besuchen, oder durch die quirlige Geschäftigkeit der Hauptstadt schlendern. Man kann sich auch auf eine Bank setzen, den Tag einen guten Mann sein lassen und die Dinge die mit den sich selbstschärfenden Sinneszellen wie ein trockener Schwamm aufsaugen und ohne Taxierung hemmungslos genießen.

Der heimische Frust von den Problemen des Alltags und der Reise hierher ist nach zwei Tagen nur noch maginal zu ahnen und existiert, wenn überhaupt, nur noch in einem zich Lichtjahre entferntem Paralleluniversum. Ich bin glücklich wie lange nicht! Mein Verständnis für Menschen, die aus dem Hamsterrad aussteigen, wird von mit Minute zu Minute größer!