
Es ist rum!
- Georg

- 14. Nov. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Es ist rum!
Das Ja(hr) 2023 müsste eigentlich (Ne)in heißen!

Traditionell leg ich relativ früh im Jahr die Schalter um, ziehe Bilanz. Zum Einen bin ich zwar ein sehr gelassener, gradezu geduldiger Mensch (der es aber sehr oft eilig hat) und zum Anderen möchte ich den Profis in Presse, Rundfunk und Internet die Möglichkeit geben, bei mir abzuschreiben.
Der Trend der letzten Jahre setzte sich verstärkt fort, in dem es eine erhebliche Diskrepanz zwischen persönlicher und gesellschaftlicher Situation gab! Ebengleich der durchschnittlichen deutsch-persönlichen Wahrnehmung und gesellschaftlichen Realitäten. Die Deutschen, das geilste Volk unter der Sonne! Hahaha, aber ich greife natürlich mal wieder viel zu hoch.
Privat lief es eigentlich ganz gut. Kaum Grund zum meckern, obwohl das immer möglich wäre. Die miesen Dinge haben immer die Anderen verbockt und wenn ausnahmsweise mal etwas richtig gut war, war Georg "Schuld"!
Der Januar blätterte sich langsam und unspektakulär auf.
Abgesehen vom Neujahrsempfang bei Big Market mit ein paar ähnlich interessierten Mitmenschen, die diesen Ausflug auch auf die Wunschliste der kommenden Jahre setzten, war es ein langsamer Monat.

Die Winterstarre verwandelte den Fluss des Lebens in einen zähen Brei, welcher gemächlich aber unaufhaltsam talabwärts in seinem vorgezeichneten Bachbett seine vorhergesagte Route in Richtung Ozean der Möglichkeiten quoll. Ohne nennenswerte Überraschungen stellten wir unsere Leistungen, Schritt für Schritt an unserer Baustelle fertig (obwohl einer der beiden Zwillinge drei Monate gar nicht da war). Jeden Tag wurde das langfristige Projekt ein bisschen mehr, schöner, gebrauchsfertiger. Zimmer für Zimmer, Gewerk für Gewerk, Raum für Raum, Wohnung für Wohnung. Langsam wuselten nicht mehr ehemals junge Männer in ausgebeulten Arbeitssachen und mit Bohrschraubern und Silkonkartuschen bewaffnet durch die Räume, sondern lebhaftes Familienleben füllte das Haus. Im Laufe des Jahres belebte sich die Hütte aus Holz, Beton, Gipskarton, Fliesen und Farbe und es wurde für die Bewohner ein Zuhause. Im Sommer wurde aus der Außenwelt, die zwischenzeitlich einem Truppenübungsplatz glich, ein gestalteter Hof und jetzt wächst im wahren Wortsinn, Gras über die Sache.
Der Februar begann traditionell mit einem Ausflug in die Welt des Wintersports. Eine Woche Schnee in Tirol. Schön, nee sehr schön war’s.
Kaum zuhause dann, "überraschte" mich die Heftigkeit eines privaten Streites. Meine Nachdenklichkeit welche Schlussfolgerung daraus abzuleiten sind, dauern noch immer an.
Den März verbrachte ich mit Arbeit, Arztterminen und einem kleinen Ausflug in die kleinste Landeshauptstadt der deutschen Welt. Am Schweriner See fächerte die namensgleiche Stadt ihren mecklenburgischen Charme auf. Ein bisschen hölzern, eben norddeutsch, aber auch mit fürstlichem Glanz der Geschichte, wechselhaft-fast wie das Wetter!

Ein kleiner anderer Höhepunkt im Frühjahr war, wie der gesamte Ausflug in den südlichen Teil des brandenburgischen Bundeslandes, mein Aufstieg auf den Glockenturm der ehrwürdigen St. Marienkirche zu Herzberg. Dank an alle beteiligten Lieben für dieses xtra-Highlight!
Zu Ostern flog ich auf die Insel! Grün, grün und alle Wetter. Zeit für Natur, Familie und tolle Entdeckungen fern des Alltags, romantisch, sagenhaft, traumhaft!
In den Wochentagen ohne Exkursionen musste ich zurück in die Realwelt, in die Hektik des Alltags, geprägt vom beruflichen Dauerlauf mit Zwischensprints, Steigerungsläufen und Querfeldeinläufen mit kaum überwindbaren Hindernissen. Dank guter Vorbereitung, überdurchschnittlicher glücklicher Fügung und persönlichem Einsatzwillen gelang das Meiste auch ganz 👍.

Zwischendurch hab ich es mir in meiner Babbel sehr gemütlich gemacht. Die mir zur freien Verfügung verbleibende Zeit, füllte sich von selbst durch Mittagsschlaf, ein paar Schnäpschen mit Freunden, ein paar Pläuschchen rings um Gartenzäune, ein paar Gläschen auf hölzernen Sitzmöbeln in Biergärten. Ja, ich habe mich regelrecht gesuhlt, bis zum sonoren Schnurren den Rücken geschuppert an meinem dichten analogen sozialen Netzwerk, dass diesen Namen auch verdient, welches mich sehr komfortabel durch das Jahr trug, mich wog, mich inspirierte, unterhielt und stützte. Danke für diesen Rückhalt!
Um den 1.Mai gab es dann noch einmal die Insel! Ein ideeller Teil von mir ist ja ohnehin immer dort! Diesmal mit der Sportgruppe, BaMSaM goes Europe! Eine intensive Zeit, mit erlebnisreichen abwechslungsreichen Tagen und Nächten!
Im Sommer ging’s Richtung Süden. Österreich fetzt auch im Sommer. Berge-Wiesen-Seen. Liebe Menschen und genussvolle Küche, man(n) braucht nicht viel Anderes, oder?
Kaum zurück aus den Ferien gab es einen "Eat the World"-Ausflug nach Lüneburg, in die salzreiche Stadt in der gleichnamigen Heide!
Im Oktober konnte ich mit meinen Eltern unter der elsässischen Sonne ein paar Tage als Tourist, sehr zur Freude der gesamten Familie, unterwegs sein. Gott in Frankreich und Georg im Elsas.
Die Herbstferien verbrachte ich in den fränkischen Gefilden. Durchstriff Wälder, Wiesen und Gastwirtschaften, klebte an Kalksteinwänden und probierte gebraute Regionalitäten. Super Erholung!
Gehört und gesehen hab ich in diesem Jahr auch einiges, knorkator, pixis, Eläkeläiset, Nation of Language, Element of Crime, Greta van Fleet, moderat und many more! Bücher haben mich manche Nacht auch nicht schlafen lassen: Zwischen Welten, Blue Skies, Der letzte Sessellift, Plan D, Ein Sommer in Niendorf und und und. Alles ganz wunderbare Zeilen!
Gerne weiter und viel mehr davon. Ein Jahr voller Leben. Voller Dynamik, Dramatik, manchmal 😠ärgerlich, bisher alles heilbar. Die Familie ist weitestgehend gesund geblieben. Persönliche Katastrophen, wenn man vom allgemeinen altern der körperlichen Hülle mit einhergehenden Beschwerden absieht, blieben aus. Nichts war wirklich perfekt aber alles aushaltbar. Alles entwickelt sich und es bleibt spannend! Was jetzt noch folgt sind frierende Glühweinen geschwängerte Abende auf Coronasuperspreaderversamlungen. Kaum vermeidbare Zusammenkünfte aller feuchtfröhlichen Arten. Gut so und soweit auch vorhersehbar! Ich freu mich auch darauf. Im Ernst!
Bloß, an die Welt um uns herum darf ich nicht denken. Die private Entwicklung ist so vollkommen verschieden zu der Gesamtheit der Ereignisse, welche uns leider auch in diesem Jahr wiederfuhren. Krieg, Zerstörung, Hass und Gewalt. Kann man den anderen Menschen nicht akzeptieren so wie er ist? Muss man immer irgendwelche Götter alles vermiesen lassen. Ist man nicht Mensch weil man Mensch ist, egal ob Kippa, Glatze, Turban oder Kopftuch? Wie soll man damit umgehen? Den Fernseher auslassen, keine Zeitung mehr lesen? Nur noch Privat geht vor Katastrophen? Mehr muss ich über das ablaufende Jahr zur Allgemeinheit nicht verlieren. Das kann das ZDF wirklich besser , wenn auch nur mit der heute-show!
Mit sehr gemischten Gefühlen entlaste ich das '23 und mach mich bereit für Neues! Willkommen 2024!



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