Es ist noch lange nicht vorbei!

Inzidenzen heute

Wenn man dem Herren hinter dem Tresen hört, glaubt man, dass es auch gut so ist. Unbedeutend vor der Pandemie und auch sehr sicher nachher, aber während der Ausnahme, mutiert nicht nur die Variante, sondern auch der Pförtner. Hier zum General 3000. Er verkündet die Regeln. Wenn dem geregelten Patientenbesucher etwas unklar ist und dieser tatsächlich die Stirn hat nachzufragen, verkriecht sich der General gekonnt hinter dem Aushang der Konzernleitung. Nun, ich bin alles andere als ein Pandemieleugner, aber gewisse Verhältnisse sollten gewahrt bleiben. Im Krankenhaus in Berlin, von dem der zu besuchene Patient hierher verlegt wurde, konnte ich ihn zu jeder Tageszeit zu zweit oder dritt besuchen, ohne Test und Registrierung. Mich stinkt es an, dass es keine allgemeingültigen Regeln gibt. Hier, in einer medizinischen Nachsorgeeinrichtung im ansonsten bedeutungslosen Nirgendwo, darf nur ein Besucher mit aktuellen Test in streng limitierten Zeiten den Ablauf stören und den Patienten auflockern. Also bin ich grade vom potenziellen Besucher zum Taxifahrer meiner Mutter geworden. Weil ich ihr natürlich den Vortritt lasse. Im Land Brandenburg muss man per Kugelschreiber Papiere ausfüllen und mit tagesaktuellenTest in einer Warteschlange, lautstark für alle anderen Wartenden gut hörbar, dem im Leichenwagenoutfit gedressten, hinter einer offensichtlich fast schalldichten Plexiglasscheibe lauernem General alles erklären. Datenschutz sieht anders aus. Oder ist das hier ein Straflager und mein Vater hat irgendwas angestellt von dem ich nichts weiß? Warum wurden Millionen Euro ausgeben für die Entwicklung von elektronischen Impfpass, lucaapp, coronawarnapp und der Gleichen, wenn es strukturell in 20 Jahren erst benutzbar ist, in Brandenburg! Ich weiß es ist zu früh, aber seit heute bin ich auch zwei Mal gepickt. Und bitte lasst uns die Pandemie bezwingen, schon allein aus dem Grund, dass der General 3000 wieder zu Zwerg Nase wird.