Endlich Freitag
- Georg

- 4. Juni 2021
- 2 Min. Lesezeit
Und nur noch ein Termin. Ab 17. 00 Uhr, in Schöneberg. Geht klar, selbst und ständig, ist mein Status. Ich im dicken Feierabendverkehr kam schon länger nicht mehr vor und jetzt weiß ich wieder warum!
Als Gott Geduld verteilt hatte, bin ich früher gegangen, es hat mir einfach zu lange gedauert. Der Verkehr ist nicht für mich gemacht. Recht meckern kann ich aber nicht, da ich ja selbst ein Teil davon bin. Spontan kommen mir Gedanken was der Aussteiger bedeutet. Der steigt einfach aus. Auf der linken Spur am Alex und lässt Wahnsinn, Wahnsinn sein. Baustelle über Baustellen. Beneidenswert! Oder diese komischen Aufbruchstimmung in der Stadt. Die Gewinner der Pandemie, Lieferando & co, Elektroroller, Taxis, ubers, ganz normale Menschen , die einfach nur nach Hause wollen. Erste kleinere Touristengruppen schlendern über die Gehsteige. Alle müssen sich den Platz teilen mit den Einheimischen. Die benehmen sich so, als wären sie noch nie in ihrer Stadt unterwegs gewesen. Manche junge Frauen belästigen mich mit freigelegten Bauchnabeln, Hautgemälden meist zweifelhafter Qualität. Manche Menschen bewegen sich als wären sie bis eben verpuppt gewesen und nun hat das Sonnenlicht sie zu einem wunderschönen Schmetterling verzaubert. Vor der Pandemie noch auf Klettergerüsten und Sandkästen aktiv, jetzt attraktiv auf jedem Pflasterstein. Zauber der Jugend oder methamophose am laufenden Meter! Gestern noch hässliches Entlein und heute mein lieber Schwan!
Leider zieht es auch jene aus dem Winterschlaf, die wie wild geworden, mit freiem Oberkörper schon deutlich von der Sonne und geistigen Getränken gezeichnet, die Stühle der Außengastronomie bevölkern. Hat mir das gefehlt? Und ich habe heute auch noch was gelernt. Cabrio fahren wahrscheinlich nicht in Finanznot Steckende, aber die hellsten Kerzen auf der Torte sind sie wohl nicht immer. Im Stop-go ging es eine viertel Stunde direkt neben einem Stern verziertem oben Ohne zähflüssig vorwärts. Bei jedem Stop fing die Schönheit mit aufgespritzten Lippen an, wie wild ihr Haupthaar zu bürsten. Nach auch nur fünf weiteren Metern, war eben Jenes, wieder fürchterlich durcheinander und hielt offenbar einem prüfenden Blick in den Spiegel nicht Stand. Nach dutzenfacher Wiederholung, gab ich durch das offene Fenster ungefragt den Rat, es mit einer Kopfbedeckung, wie Tuch oder Hut zu versuchen. Eine Antwort bekam ich nicht, da sie sofort überhastet links abbog. Vielleicht hat sie andere Qualitäten? Endlich daheim, spüle ich mir meinen Frust mit einem eiseklalten Weißbier runter und augenblicklich tut das eben erlebte, nur noch ein kleines Bisschen weh!




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