Einer trage des Anderen Last

Todesnachricht

Heute werde ich mir einen Film von Heide Simonis ansehen. Oder ein Bild von Milan Kundera kaufen.

Wenn man frisch verstorben ist, schnellen die Verkaufszahlen gewöhnlich ungehemmt nach oben. Nur das kein Mensch mehr etwas davon hat! Jedenfalls nicht der Richtige und Heide Simonis schon gar nicht! Immerhin hat sich Kundera in den frühen Jahren als Jazzmusiker durchgeschlagen, in den frühen Sechzigerjahren in der ČSSR.

Bei Milan Kundera wird es wohl auch so sein, die Bilder werden wohl sehr teuer!

Im politischen Exil veröffentlicht und erst über zwanzig Jahre später in der eigentlichen Heimat und Muttersprache veröffentlicht. „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“

Was für ein Buch und was für ein Film. Mit blutjungen späteren Oscarpreisträgern in männlicher und weiblicher Hauptrolle besetzt. Eine wirklich reale Schilderung der Verhältnisse in der stalinistischen Entstehungszeit des Buches. Sinnlich menschlich sachlich geschildert. Junge Menschen werden gedrillt, genötigt und ungebührlich gedrängt, Dinge zu machen, die sie eigentlich gar nicht wollen. Realromantisch fasziniert in der Optik der sozialistischen Welt von 1967.  Hoffnungsvoll begrenzter und stetig überwachter Aufbruch  in eine neuen Weltordnung! Mit Verboten und zweifelhaften Chancen ausgestattet. Verwirrend und Verstörend gleichermaßen aus heutiger Sicht.  Für alle die  die meinen, der Sozialismus so wie er gewesen ist, wäre eine gute Sache gewesen! Aber hinterher hat man vorher immer alles besser gewusst. RIP, endlich du unbequemer Geist 👻!