Eine Seefahrt, die ist ….. nicht immer ….. lustig!
- Georg

- 8. Juni 2022
- 2 Min. Lesezeit
Lähmend legt sich langsam, anfangs unmerklich, dann stetig immer eindrücklicher, der graue Schleier der Orientierungslosigkeit über das Leben des Gs. Der Schleier lastet tonnenschwer und bleiert jegliche Bewegung, erst des Geistes, dann des Körpers. Der Widerstand dagegen ist theoretisch möglich, aber trotz aller Anstrengungen geht es nur millimeterweise, bestenfalls in Zeitlupe voran, wenn überhaupt. Denn wer weiß schon wo vorne ist, wenn die Suppe in der man stochert undurchsichtig ist?
Es sind die schleichenden ungewollten Veränderungen, die die Ursache für das tiefe Grollen der Unzufriedenheit sind. Das nicht oder nicht mehr erreichen der Ziele, der ureigensten Ziele in heimischem oder unbekannten Gewässern, ist der signifikante Punkt, das springende Komma. Stattdessen ist man zunehmend fremdgesteuert, Spielball im Ozean des Lebens. Eben war man noch ein verwegener glorreicher Kapitän seines eigenen stattlichen Kreuzers auf der Kommandobrücke und nun auf dem fast endlosen Weg der Degradierungen findet man sich als älterer lahmender Bootsjunge auf einer zufällig gegriffenen Planke inmitten des seelischen Schiffbruchs auf den Wellen treibend im uferlosen, wild tosenden Meer der Gefühle wieder. Wenn man die Schockstarre überwunden hat und wieder klar erkennen kann in welcher Lage man sich befindet und nicht gleich den Kopf in den Sand steckt (in welchen denn auch, auf hoher See), könnte man die eine oder andere Strömung aufnehmen, seine Segel in den Wind halten und sich seinem Schicksal ergeben. Falls man merkt, dass es in die richtige Richtung geht, könnte man zusätzlich seine Riemen in die See stechen, um das Tempo zu erhöhen um endlich anzukommen und die Welt, seine Welt befrieden. Falls man aber noch immer nicht genug vom Kampf mit den Gewalten hat und tatsächlich eine andere Route und möglicherweise auch ein anderes Ziel bevorzugt, kreuzt man besser den Wind. Das ist nicht immer leicht, bietet Chancen, birgt Gefahren, erfordert Risiken, Geschick und Kenntnis, möglicherweise sogar Erkenntnis!
Wenn man die unzähligen Wechselwirkungen beherrschen kann, Weise und Gewieft genug ist, um gefährlichen Klippen auszuweichen, Standhaft genug und auch im heftigsten Orkan das Ruder fest in der Hand behält, kann man zu neuen Welten vorstoßen und diese möglicherweise Opferreich erobern. Ob diese Entbehrungen und übermäßigen Anstrengungen lohnenswert sind, weiß man aber erst im Nachhinein. Und ob man dann findet, was man gesucht hat, hängt natürlich auch davon ab, ob man selbst weiß nach was man strebt. Oft, so scheint es, ist das absolute Unvermögen der Piraten, Abenteurer Handelstreibenden oder aller anderen Raubeine der sieben Weltmeere, ihre ureigensten Interessen zu empfinden, zu bemerken und zu nennen. Erstmal für sich selbst titulieren und dann den Mut zur Kommunikation nach außen haben.
Wer denkt, ich hätte hier über die christliche Seefahrt ein paar belanglose Zeilen verfasst, hat sicher auch recht!
Wer weiß, vielleicht sollte ich selbst gar nicht zur See fahren, vielleicht sollte ich erst rausbekommen, was ich nicht will!




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