Ein Jahr

Georg
24. Aug. 2022
3 Min. Lesezeit

Ein Jahr (Es geht voran)

Keine Atempause

Geschichte wird gemacht

Das geht voran!

Keine Atempause

Geschichte wird gemacht

Das geht voran!

Diesen düsteren, vielleicht sarkastischen Abgesang auf die freie Welt der achziger Jahre, möchte ich nun wenigstens zu Teil entkräften oder umdeuten. In einer Welt, in der Schauspieler oder Geheimdienstoffiziere zum Präsidenten eines Landes werden können, ist prinzipiell ziemlich viel vorstellbar. Die Zukunft ist wahrscheinlich nicht durchweg bonbonfarben, aber sie ist auch nicht ein alles verschlingendes Schwarzes Loch, die nahe Zukunft jedenfalls nicht! Wenn man das Jetzt und Hier gestalten kann, einen möglichst großen Einfluss auf „Wie lebt man?“ hat, wird aus Gegenwart Zukunft. Sie ist dann in großen Teilen das, was man selbst draus macht!

Geschichte ist vielleicht ein zu großes Wort. Aber Veränderungen gab es doch im letzten Jahr an einem kleinen Teil Deutschlands. Ich meine nicht den Tankrabat oder die 9€ Tickets.

Vor einem Jahr gab es den Spatenstich, für unser kleines Gartenhaus, oder besser gesagt, für die Twinhouses! Die Zwillinge bauen ein Haus, das aussieht wie zwei! Aneinander geschmiegte hybride Baukörper, separat wahrnehmbar und doch miteinander untrennbar verbunden, innerlich verschachtelt und verwachsen! So wie echte Zwillinge.

Endlich, nach fast einem Jahrzehnt der Ideensammlung, Geldsammlung, Planung und Genehmigung, wurde am 01.09.2021 erstmals der Hammer, respektive Schaufel oder Spaten geschwungen.

Richtig fertig sind die Twinhouses natürlich noch nicht. Das war auch nicht zu erwarten. Aber ich bin stolz, die teilweise Aufnahme der Nutzung zu verkünden. Menschen finden ein neues zu Hause. Ein zu Hause, welches durch strategische Überlegungen, tollkühnes Wagnis, jede Menge Fleiß und auch ein bisschen Glück entstanden ist. Danke an alle Beteiligten.

Und, da währen wir wieder bei den Fehlfarben. Natürlich hätte man einiges anders, vermeintlich besser, schöner oder nachhaltiger gestalten können. Die gewählten Farben, Oberflächen, Grundrisse oder technische Ausstattungen sind ohnehin eine Wette auf die Zukunft, ein raten um die Bedürfnisse der künftigen Bewohner, welche wir noch nicht kennen, ein Blick in die milchfarbende Glaskugel. Wenn ich eine bucklige alte Frau mit einer Warze auf der Sichelnase wäre, die im Wald auf einem krähenfußgelagerten Holzhaus lebt, wüsste ich selbstverständlich was in den nächsten zwanzig Jahren passieren wird. Aber da ich bin was ich bin, ein multiinteressierter mittelalter weißer Mann mit einem BMI am oberen Gesundwert, mäßigen Gebrauchsspuren und bedingten Spezialeffekten, hab ich natürlich von der Zukunft nur eine vage Ahnung! In Anbetracht der speziellen Umstände der zurückliegenden Monate, mit der Pandemie, den kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa, den eklatanten Mangel an Menschen und Material für Baustellen, dem explodieren der Rohstoffpreise und weiß der Teufel 👿 was für andere tausend Kleinigkeiten der menschlichen Stolpersteine noch alles, sind wir froh und glücklich, so weit gekommen zu sein, wie es heute sind.

Die ersten Bewohner sind drin und happy. Die anderen werden hoffentlich zahlreich in den folgenden Monaten folgen und wenn wir konzentriert und beharrlich weitermachen, sollten alle Arbeiten in den nächsten Monaten abgeschlossen sein.

Danke an das Schicksal, dass ich weitestgehend gesund blieb und das dieses Projekt auch weiterhin mehr Freude als Last ist.

Und mit sehr viel Glück, bleibt uns der Rest des NDW-Hits erspart!

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