Die Sauerstofflizenz
- Georg

- 19. Jan. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Juni 2024
Sauerstoff, was bist du? Superstoff, Wunderstoff?
Ist der Stoff säuerlich, weil er schlecht geworden ist? Oder ist er miesepetrig, schlecht gelaunt und hat daher seinen Namen? Wir wissen es nicht. Was wir wissen und mit Bestimmtheit sagen können ist, dass Sauerstoff niemand sehen kann! Anfassen oder schmecken, kann man ihn auch nicht.
Unter normalen Bedingungen, kann man ihn nicht mal riechen. Doch geht es nicht ohne ihn, zumindest in dieser Welt! Man vertraut darauf, dass der Stoff immer da ist. Dabei ist doch Vertrauen Mangelware in der heutigen Zeit.
Als chemische Zeichen, nur ein schlichtes O! Als reales Element, kommt es gar verschwenderisch daher, als O-zwei. Und da der technische Wettlauf immer weiter geht, gibt es neuerdings sogar O-drei(Ozon) und das ist wenn schon nicht total giftig, dann doch wenigstens schädlich. Ich bin echt gespannt, was in der Zukunft noch alles erfunden wird.
Eigenartig, dass es in der gesamten Menschheitsgeschichte noch keine Verteilungskämpfe darum gab. Das wird sich ändern. Gestern war ich beim Patentamt und ab heute können Verbraucherzertifikate bei mir käuflich erworben werden. Im Anmeldeformular musste ich nur schlüssig darlegen, dass ich auch das verkaufen kann, was mir gar nicht gehört! Das war dann im Aufklärungsgespräch schnell an Hand einiger tagesaktuellen Diskussionen erklärt. Die Kohletagebaue, Erdölgesellschaften und gerade die Windkraftbetreiber verkaufen ja auch Kohle, Öl und Windkraft, die ihnen nicht gehören. Oder die Regierung verkauft Luftverschmutzungsrechte. Wer sagt denn, wie viel Luft die Regierung besitzt und vom wem haben sie diese eigentlich? Wird die auch irgendwann mal alle? Wer macht die verpestete Luft anschließend wieder sauber, Herr Altmaier? Oder kommt diese dann auf eine Deponie?

Vom Patentamt wurde ich zum Finanzamt geschickt. Schließlich muss der Staat ja auch von der Innovationskraft seiner Bürger profitieren. Dort sollte ich dann gleich den Preis für Sauerstoff festlegen. Ich bin ziemlich defensiv ran gegangen und habe zum Start erst mal 2 Euro pro Liter eingetragen. Das Monekül kostet also doppelt soviel, ist nicht nur logisch sondern auch fair. Wenn die Menschen erst auf den Geschmack gekommen sind und grade zu süchtig nach Sauerstoff sind, muss ich nicht mehr nur kostendeckend arbeiten und kann ich ja verlangen was ich will. Und ganz blöde Kunden bekommen von mir Ozon, zum Ausgabepreis dann also 6 Euro je Liter.
Ich muss ja auch nur nach dem das Geld auf meinen Konten eingegangen ist, die Zertifikate auf meinem heimischen Multifunktionstintenstrahler ausdrucken und mit der Post versenden. Ich könnte mir sogar für später, noch eine Downloadvariante mit sagen wir mal 1,5 Prozent Preisvorteil vorstellen, schau´n wir mal! Die Ware ist ja im Zweifelsfall ohnehin vor der jeweiligen Kundennase.
Das nenn ich mal ein Businessplan, auf den jeder Bänker stolz wäre!




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