Die ersten Zwanzig Jahre Murnau
- Georg

- 16. Juli 2022
- 2 Min. Lesezeit

Der erste Aufenthalt in Murnau, war der erste Sommerurlaub mit einem Baby 🍼 .
Alle Eltern können sich an soetwas erinnern. Eine Ferienwohnung im Haus mit Garten. Babies Großelterns Garten. Der Radius der Kreise die man schlug, war doch eher überschaubar. Miniausflüge zum See, in Restaurants oder Biergärten waren drin. Ansonsten beschränkte man sich auf Herd, Kühlschrank, Wickeltisch und Drogeriemarkt. Die Kalenderblätter wechselten, die Urlaube und damit Besuche bei den glücklichen Großeltern wurden feste Bestandteile des Jahreslaufs. Als die Bubies dann laufen und auf Ski steigen konnten, wurde die Wintersportvariante ins Portfolio aufgenommen. Auch die medizinische Versorgung der kleinen und großen Wehwehchen, konnte durch ein geschlossenes Netz an Unfallklinik, Ärzten und Apotheken erst für die lieben Kleinen und nun zunehmend für die eigene Generation als gesichert angesehen werden. Kulturelle Vielfalt wird durch das Schlossmuseum, Münterhaus, Kultur- und Tagungszentrum und zahlreiche übers Jahr verteilte Ausstellungen und Veranstaltungen gewahrt. Ebenso werden Märkte, Feste und religiöses Brauchtum veranstaltet, gepflegt und gehegt. Zahlreiche lokale Besonderheiten wie Konditoreien, Eisdielen, Brauereien, Kaffeeröstereien und Gastwirte kümmern sich vorbildlich um das leibliche Wohl.



In diversen Geschäften der lebhaften Fußgängerzone, für alles was man am Körper tragen kann, kann man seine eigene Ausrüstung für Dies und Das perfektionieren und mindestens auf ein semi-professionelles Niveau heben. Die ganze bauliche Gesamtheit des Ortes ist eingebettet in die grandiose Voralpenlandschaft, mit Wiesen, Seen, Hochmoor und den Bergen zum greifen nah! Ein spinnenartiges Netz aus Wander- und Radwegen sorgt für Aktivitäten in Feld und Wald und Berg und See und Wiese und und und!




Nur wenn am Samstag zu den in der Mehrheit grauhaarigen oder glatzköpfigen Autofahrern noch zahlreiche Touristen aus der bayerischen Hauptstadt und anderswo die Parkplätze vor den Supermärkten fluten, spielen sich Dramen unglaublichen Ausmaßes ab. Scheinbar kennt keiner der betagten Fahrer irgendwelche Regeln, oder ist zu halsstarrig um einen Schulterblick zu tätigen. Man kennt weder die Möglichkeiten eines Lenkrades, noch die wahren Abmaße des eigenen etwa Achtzigtausend Euro fast neuen und in der Sonne glänzenden Untersatzes. Ich weiß jetzt wo das Wort Starrsinn herkommt. Das zweite „r“ ist zwar noch nicht erklärlich, aber grauer oder grüner Star oder die verwandten Augenleiden zeichnen sich für das Chaos auf den Parkplatz für Ältere verantwortlich. Heuer hab ich ein Jubiläum und wenn, also nur mal angenommen, ich beim möglichen nächsten Jubiläum auch zur Mehrheit der sich gemächlich im Straßenbild Bewegenden, im Restaurant, beim Frisör, beim Arzt , in der Fußgängerzone im Café Sitzenden und auf die Berge Schauenden, neben seinem fünftausend Euro Elektrobike lehnenden eisleckenden sonnengegerbten Silberrücken gehören werde, würde mich das auch sehr bewegen! Das klingt auf jeden Fall besser als als zahnloser Papierkorbräuber in Neukölln auf Pfandflaschenjagd zu gehen. Es wäre ein Ziel. Ob das dann aber auch Glück ist, vermag ich noch nicht zu sagen. Frag mich in zwanzig Jahren!






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