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Der Tag am See

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 26. Juni 2019
  • 2 Min. Lesezeit

ree

7.30 Uhr - der Junge steht in den Ferien bereitwillig auf

8.00 Uhr - bei einem Toast mit ovomaltine, "Papa, haben wir schon alles eingepackt?"

8.30 Uhr - Start

9.15 Uhr - Ankunft am See, Eintrittskarten lösen und eine Belehrung abholen, dass

offiziell erst ab 10.00 Uhr offen ist! Brandenburger-Bauern-Charme!

9.30 Uhr - der Junge ist im Wasser mit Ball, Taucherbrille und Schnorchel

10.30 Uhr - klitsch nass ruft er mit Flossen aus dem See humpelnd," he Papa, haben wir

etwas zu essen dabei?" Eine Tüte Chips und einige Würstchen werden in

Nullkommanichts vernichtet!

11.00 Uhr - Papa, kann ich ein Eis?

11.07 Uhr - die Eiswaffel ist noch nicht ganz vertilgt, da greift die Hand zur Luftmatratze,

ich bin dann mal weg, vernehme ich.

11.30 Uhr - nachcremen und T-Shirt überstreifen

12.00 Uhr - der Junge fragt eine Wurst kauend, ob noch etwas richtiges in der

Kühltasche ist. Nach kurzer Diskussion einigen wir uns auf einen Besuch in

der angrenzenden Zeltplatzklause, selbst genannt "Campiaggio". Salami-

Pizza für ihn und einen gemischten Salat für mich. Oh man, der frühere

Betreiber dieses Imbisses, hat immerhin nicht vorgegeben ein Restaurant

zu betreiben und den Szegediner Gulasch konnte man wirklich gut essen.

Das was ich heute serviert bekam, war .... immerhin nicht vergammelt.

Salatmix mit einer Hollandtomate, einer halben Thunfischdose und

Hintenkäse aus europäischer Kuhmilch. Als Dressing Mayonnaise-

Joghurtsause, ohne Kräuter und Gewürze. Alles was die Metro auf den

Zeltplatz liefert. Die Pizza sah zwar besser aus, aber die Augen waren größer

als der Magen!

12.45 Uhr - er ist wieder im Wasser

13.30 Uhr - Jetzt wird die zweite Hälfte der Pizza verputzt, abkühlen konnte sie ja nicht!

14.30 Uhr - geht es nach einer Zwangspause mit der Luma ins Wasser, für den Mini.

Mich beschäftigt der unumstößliche Tatbestand des Alterns. Menschen die

ich hier vor dreißig Jahren gesehen hatte, trugen knappsitzende Turnhosen

oder Bikinis oder weder noch. Heute tragen die selben Menschen

weitverhüllende T-Shirts oder Badeanzüge aus denen man Einmannzelte

machen könnte welche bei Windböen unkontrollierbar in die erdnahen

Umlaufbahnen abdriften könnten und betreuen ihre schulpflichtigen Enkel.

16.30 Uhr - Aufbruch


Zwei Kurven auf der Landstraße und der Zwerg schläft seelig bis zur Haustür, Glück kann so einfach sein. Kurz gesagt Brandenburg ist stellenweise sehr schön, noch! Denn manche Verantwortliche überfrachten den Waldbadestrand. Sie roden Schattenspender und gestalten dafür Stilecht die Treppen von  Sanssouci nach

ree

oder bieten Kost zum abgewöhnen an,  was zwar dem durchschnittlichen Bade- oder Zeltplatzgast  auch nicht schlecht täte, aber nicht grade zum verweilen einlädt. Insgesamt war es trotz alledem, nicht die schlechteste Art, den heißesten Tag des Jahres zu verbringen.

ree

 
 
 

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