Das kann sich keiner ausdenken
- Georg

- 22. Nov. 2022
- 1 Min. Lesezeit
Ich fuhr tagsüber mit den Öffis. Schon das ist ja nah dem Bereich Fiktion zuzuordnen.
Die Maske verschleierte den klaren Blick durch meine Brille sobald ich in die leicht geheizte Tram einstieg. Halb elf und eine Station nach dem Start der M2, sind keine Sitzplätze mehr verfügbar. Was,… ist schon wieder Grüne Woche oder verteilt irgendjemand Begrüßungsgeld auf dem Weihnachtsmarkt? Egal die BVG verspricht ja nur den Transport, nicht das ich bequem sitzen kann, für 3 und ein paar Zerquetschte. Weiter vom Alex mit der S-Bahn. Die Hälfte der Menschen hier drin trägt keine Maske. Warum gibt es Regeln, sinnvoll oder nicht, wenn sie nicht durchgesetzt werden. Beim zweiten Halt steigen die üblichen Verdächtigen ein. Obdachlosenzeitungsverkäufer und Kontrolleure selbst nur mit Hilfsmaske als Subunternemer der S-Bahn auf der Suche nach der finalen Beförderungserschleichung. Kaum sind die raus, steigen 5 junge arabischstämmige Männer mit musikinstrumentähnlichen Gerätschaften ein. Kaum sind die Türen geschlossen, hämmert die Musikbox den Takt einer europäischen Melange des zwanzigsten Jahrhunderts. Weihnachtsklänge gemixt mit Joe Dassins- Les Champs-Élysées. Was das mit Berlin und Weihnachten zu tun haben soll, bekomme ich im nächsten Leben raus. Nach eineinhalb Stationen, stolzierten sie mit breiter Brust und Bettelhut durch die Bahn. Verrückte und andere Touristen, warfen einige Münzen in den Hut. Und ich gebe mir noch Mühe, mir möglichst verrückte Geschichten auszudenken.




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