Das Geschenk 🎁
- Georg

- 20. März 2021
- 1 Min. Lesezeit
Gestern wollte ich für meine kleine Nichte ein Geschenk für den 8. Geburtstag besorgen. Wider erwarten, bekam ich Einlass in ein Spielzeugfachgeschäft. Wie früher, analog! Naja fast wie früher. Am Eingang wurde erst mal gecheckt, wie viele Personen im Laden waren und ob ich ein online Termin hätte. Ich wollte ein spontanes Shopping-Erlebnis haben, obwohl ich mich vor solch Dingen früher immer gefürchtet habe. Nach dem hinterlassen meiner Kontaktdaten hatte ich ein Einkaufsfenster von 30 Minuten. Die Begriffe und deren Bedeutung werden von den augenblicklichen Rahmenbedingungen ordentlich neu gemischt. Da ich zwei Buben habe, kam ich bisher nicht wirklich oft in Versuchungen, für Mädchen ein Geschenk auszusuchen. Vielleicht sind die Farben der Verpackungen ein Leitfaden, dachte ich mir und steuerte auf pink-rosa Regale zu. Durch die, durch das Masketragen beschlagene Brillengläser erkannte ich nicht deutlich, vor welcher Abteilung ich stehen blieb. Die Verpackungen bildeten die heile Welt der fünfziger Jahre ab. Frauen am heimischen Herd, Kinder mit blonden Zöpfen auf der Ponyfarm, deutsche Hausfrauen beim putzen ihres Hauses. Gott, wo bist du, fragte ich mich. Über dem Regal prankte"Playmobil". Im gleichen Regal waren auf den in blau gehaltenen Verpackungen, Polizei-, Bauarbeiter- und Autoszenen abgebildet. Wenn Kinder so indoktriniert werden, kann das mit der Gleichberechtigung nix werden. Ich habe mich dann für ein Spiel entschieden, bei dem es wuppe ist, wie alt sie sind, welche Hautfarbe oder Religion sie haben und ob die Spielenden einen Puller haben oder eben nicht.





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