Darf man in diesen Zeiten zum Konzert gehen? Man muss es sogar!
- Georg

- 4. Apr. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Punk ist Tod, es lebe… Sleaford Mods!

Dem Krankenlager durch aktives Nichtstun entkommen, geht es auf ein von langer Hand vorbereitetes Konzert . Ein Konzert des Minimalismus! Keine Instrumente, keine herkömmliche Band! Nur zwei Typen aus der britischen Provinz um die fünfzig, die den Saal zum Beben bringen. Eingekleidet wurden die Zwei von poundcity oder wollworth, schlabbriges T-Shirt , Motto-Huddy, Hose im Joggingstyl bzw. knielange Cargoversion einer Shorts. Gelebtes Understatement! Von der technischen Ausstattung her, hätte die Veranstaltung auch in einer Telefonzelle

stattfinden können, falls die Leser noch wissen was das ist.

Einer der Beiden , ist der Technickbediener, der ab und an auf eine Taste drückt, ansonsten tanzt wie ein aufgezogener durazell-Hase und aufgrund seiner Abgerissenheit nicht mal als optischer Aufheller dienen kann. Der Andere, der über 90 Minuten ein Sprechgesang ohne Punkt und Komma ins Mikro paukt. Sich autistisch in den Mikrofonständer verliebt und sich niemals weiter von dem Ding als Armeslänge entfernt. Die Bühne besteht aus jede Menge „gar nichts“ mit bunten Lampen! Die Songs , wenn man das so nennen kann, sind gestrickt aus Maschinengewehrlyrik im Britenglisch und Techno-Punk, von dem Dr. Motte , Alex Christensen und Westbam keine Ahnung haben konnten. Der Sänger hätte auch den Einkaufszettel der letzten Woche oder die aktuellen Wasserstände der Themse runterbeten können, mir wäre es nicht aufgefallen. An und aus, dann wieder zweimal an und dreimal aus, geht der Ton, so ähnlich wie das Licht, mehr Musik muss nicht sein.

Viel weniger wäre nur Geräusch gewesen. Irgendwie ergibt sich überraschenderweise doch ein Rhythmus und die dreitausend Besucher wiegen sich begeistert zum…., eh….Tackt oder was auch immer! Ich bin überrascht, mit wie wenig Musik im eigentlichen Sinne, Spaß erzeugt wird. Bei den Erzeugern und bei den Besuchern !




Kommentare