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Brigitte macht Urlaub

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 23. Feb. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

6. Der Nebel lichtet sich


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Peter, der wünschte das er das alles nur träumte, hatte jedes Gefühl für Zeit und Raum verloren. Ob nun eine Stunde oder nur zehn Minuten vergangen waren, konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen.

Er hörte jetzt vom Parkdeck her, Flaschengeklapper und metallische Klänge. Einen Reim konnte er sich nicht draus machen.

Als er zu der Überzeugung gekommen war, dass es im Moment in der Toilette keine Gefahr gibt, drehte er alle Neonröhren halb aus der Fassung, dass sie funktionsuntüchtig den Bewegungsmelder ignorierten.

Dann stellte er lautlos den Papierbehälter auf den Kopf und erklomm ihn, um aus dem Oberlichtfenster des Toilettencontainers zu schauen.

Was er dann zu Gesicht bekam, erinnerte an die professionelle Abfüllanlage aus der Brauereibesichtigung in Lübs vor zwei Jahren. An der einen Seite des Parkdecks, Peter wusste nicht ob es Backbord oder Steuerbord heißt, stand ein einfamilienhausgroßer Tank, an dem diverse Schläuche und Handräder befestigt waren.

Nur das was hier jetzt in die etikettierten Flaschen floss, klar wie Wasser war. Kleine, schnelle und überaus geschickte asiatische Hände sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Die Kisten mit den leeren Flaschen wurden vom Handkarren auf ein mobiles Förderband gestellt. Dieses transportierte die Flaschen zur Befüllpistole mit genau sechs Düsen, für jede Flasche eine.

Danach verkorkten flinke Finger die Flaschen und überzogen es mit dekorativen Heißwachs. Was Peter sah, war eine Schnapps-Abfüllanlage. Auf der anderen Seite des Förderbandes wurden die Kisten wieder auf die Handkarren gestellt und mit flinker Sohle durch eine geöffnete Tür des Parkdecks in den Rumpf der Fähre gebracht.

Zwischen kleinen asiatischen Arbeitern liefen die bewaffneten, mindestens ein Kopf größeren Männer herum und überwachten alle Vorgänge.

Peter musste sich, ob der tadellosen Organisation, einen anerkennenden Pfiff verkneifen.

Er hatte genug gesehen und beschloss wieder, sich in die Box zurück zu ziehen. Er wollte sein Glück, dass er ohne Zweifel bis jetzt hatte, nicht noch weiter strapazieren.



In der Zwischenzeit hatte Brigitte noch mehre Male versucht, mit den Verantwortlichen des Schiffes in Kontakt zu kommen, wurde aber jedes mal abgewimmelt. Durch Fred hatte Brigitte auch Gewissheit, dass in Trelleborg schwedische Kollegen das Schiff in Empfang nehmen werden. Sie war dem Ende ihrer Nerven nah. Alles konnte sie sich vorstellen, was mit Peter geschehen war.

Auf ihre Suche nach ihm, hatte sie schon mehrfach alle allgemein zugängliche Etagen durchstreift. In jede Toilette geschaut, jede Bar und jedes Restaurant beäugt. Sie hat sogar das Bällebad in der Kinderbespaßung mehrfach selber durchtaucht um auszuschließen, dass sich Peter einen derben Spaß mit ihr erlaubt.

Jeden frei zugänglichen Quadratzentimeter des Schiffes hat sie mehrfach abgesucht. Nun kannte sie die Passagierbereiche des Schiffes sehr gut, hatte aber immer noch keine Ahnung, wo Peter steckte!

Aus dem Fenster waren schon die Uferanlagen der Südküste Skandinaviens zusehen. Verzweiflung mischte sich in die Telefonate mit den am Ufer wartenden Polizisten. Durch den freundlichen Gleichklang des schwedischen Offiziers am Telefon, beruhigte sich Brigitte auf ein Maß, welches sie weiter professionell wirken lies. „Ok, ich hab zwar ein kleines bisschen mit dem Grund für unsere Reise gelogen, aber der griechische Kapitän und der ukrainische Offizier haben Seemannsgarn gestrickt, in dem sie sich ordentlich verfangen haben. Ich kenne den Grund nicht, noch nicht! Ich will nur, dass Peter wieder auftaucht, gesund und munter!“

Wieder Fred am Telefon “Hey, wir legen gleich an, hast du mit den schwedischen Kollegen alles besprochen, ich kann gar keine Polizei sehen!“

„Brigitte es ist alles besprochen, die kommen erst wenn die Fähre fest sitzt und die Klappe unten ist. Mir haben sie gesagt, das eine Sondereinheit ihres Zolls die Fähre schon lange in Verdacht auf Schmuggel haben, es aber noch nicht nachweisen konnten.“ „ Davon weiß ich nichts, ich will bloß mit Peter Urlaub machen!“

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