Bon Voyage- Tour de France - Tour de Parents
- Georg

- 7. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
troisième partie

Vielmehr als einen Kaffee sollte man aber als Frühstück gar nicht runter bekommen, nach dem formidablen Abendessen. Aber gegen süße Verführungen am frühen Morgen, leider nur Croissant, Honig und Nugat, bin ich wie viele Männer absolut machtlos. Dann fahren wir in eine Weinerei, Kellerei oder wie das heißt.

Kultur läuft am besten durch die Kehle, denk ich mir! Und mir schmeckt natürlich alles, was mir zu vormittäglicher Stunde serviert wurde! Wir erhielten eine hervorragende Nachhilfe in Weinkunde. Bei der Weiterfahrt auf der Weinstraße klappern jetzt ein paar Flaschen im Kofferraum. Wir fahren bei besten sommerlichen Ausflugswetter durch die
Modeleisenbahnkulisse statt in H0 in lebensgroß! Quirlige mit Fachwerkhäusern gesäumte Kopfsteinpflasterstraßen, in lebendigen rausgeputzten Dörfern und Kleinstädten, freundliche Menschen, Kulturlandschaft seit Jahrhunderten.
Ein wonnenreicher spätsommerlicher Eindruck im europäischen Bilderbuch mit babylonischen Sprachgewirr. Und ja, essen wie Gott in Frankreich 🇫🇷! Nicht nur Flammkuchen,

Sauerkraut und Federweißer, aber eben auch Stangenweißbrot unter dem Arm, schiefe Topflappen-Wollmützen auf dem Kopf und alle anderen Klischees auf Schritt und Tritt! Je länger man hier im Grenzland, auf der Nahtstelle der teutonischen und romanischen (oft auch romantischen) Welt unterwegs ist, so erdrückender wird die Erkenntnis, dass uns wesentlich mehr verbindet, als uns trennt. Und die Unterschiede in der Mentalität, im Tun und Sein der links- oder rechtsrheinischen Siedler mit unterschiedlichen Nationalitäten, sind eher liebevolle Macken oder gepflegte Marotten, welche man seinem Lieblingsonkel oder der attraktiven Ziehnichte nur all zu gern verzeihen würde. Also nicht wie in den Jahrhunderten vorher, einen riesen Knatsch vom Zaun bricht und auf Schlachtfeldern die internationale Jugend in den sicheren Tod schickt!
In diesen erlebnisreichen Tagen erfreut uns jede Kleinigkeit die nichts mit dem gewöhnlichen Gang der Dinge in heimatlichen Gefilden zu tun hat und wenn es nur die gemeinsam verbrachte Zeit ist, welche zu Hause auch nicht vorhanden ist.
Nachdem wir gestern in einem Restaurant gespeist haben, an dem irgendein Stern eines französischen Reifenherstellers hängt, sitzen wir nun eine Etage höher im Zimmer und haben ein Guerilliaabendessen. Todmüde fallen alle in die Federn und freuen sich auf morgen.











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