Bon Voyage- Tour de France - Tour de Parents
- Georg

- 5. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit

première partie
Verreisen mit den Eltern, da war doch was?
Lang, lang ist es her. Und was ist das für eine großartige Möglichkeit sich zu revanchieren. Denn nun sitzen sie auf den nicht ganz unbequemen Sitzen des Großraum-PKWs, sind als Passagiere fest angeschnallt und mit elektronischen Spielzeugen, Snacks und bunten Zeitschriften beruhigt bis sie auf die Toilette müssen. Erinnerungen an viele schöne Urlaube in Kindertagen gehen mir auf den schier endlos erscheinenden Autobahnkilometern durch den Kopf. Es ist Zeit Danke zu sagen, für alles was sie durch das Führen an einer sehr langen Leine möglich machten und für alles, was sie nicht durch Helikoptern verhindert haben. Es ist ein Glück, so etwas einmal machen zu können!
Familie prägt den Geschmack, die Art und Weise, wie man tickt, Urlaub hin oder her. Und so kleben wir nicht zusammen, aber ab und an drum kümmern, ist absolut 👌 ok.
Das Tasche packen stellte mich vor ungeahnte Schwierigkeiten. Ich bin es spätestens seit meiner auswärtigen Lehrausbildung gewohnt, meine Tasche selbstständig zu packen, das geht gewöhnlich sehr schnell und ich habe immer alles Wesentliche dabei. Normalerweise! Hier war es anders. Da ungewöhnlich für mich Hotelübernachtungen geplant sind, braucht es also keine Campingausrüstung. Bei mäßig angesagten Temperaturen im Reisegebiet, bedarf es also auch keiner Wattejacke oder Wechselhanschuhen. Und bei überschaubaren Outdooraktivitäten die man mit Mitachzigern unternehmen kann, kann die Kletter- oder Skiausrüstung, die Strandutensilien, Wanderschuhe 🥾 und das Fahrrad da bleiben, wo diese Dinge die meiste Zeit des Jahres verstaut sind. So ist es mir gelungen, meine Habseligkeiten für die nächsten Tage tatsächlich in einen xs-Reisebegleiter zu packen.

Der Kofferraum wird trotzdem gut gefüllt sein mit Produkten, die auf einen Besuch einer Verkaufsmesse für Rehabilitationshilfsmittel schließen lassen könnten. So gleicht sich das, die Rutschfahrzeuge bekommen nur andere Namen. Zum Anfang des Lebens sind es Dreiräder und Roller zum Schluss Rollstühle und Rollatoren.
Aufgrund frankophiler Wurzeln, treibt es uns unausweichlich westwärts, südwestwärts. Die Älteren sind nicht mehr so mobil, so belastbar, dass sie eine Tortour von mehreren hundert Kilometern alleine auf sich nehmen können. So werden sie eben von Teilen der auch nicht mehr ganz taufrischen Brut begleitet und wir passen die Tour bedarfsgerecht und belastungsgerecht an, verzichten auf die ganz großen Highlights, welche die Eltern in früheren, mobileren Zeiten ohnehin schon dutzende Male selbst erkunden konnten. Also kein Paris oder Nizza, stattdessen in der ersten Etappe Pizza in Weimar und dann auf der Weiteren, zu Weißwein im Elsas. Aufgrund von Interessenkongruenz der vier Reisenden gibt es erstmal historisches aus dem Bauhausmuseum.

Ein manifestierter Aufbruch in die Moderne in die zeitlose Formensprache. Erstmals haben interdisziplinäre Forscher und Entwickler Gebäude ganzheitlich, von der Ausrichtung des Hauses, über den Grundriss, die technische Ausstattung, Möbel, bis zur letzten Türklinke gedacht.


Designklassiker für die Ewigkeit.

Für die Weimarer Klassik reicht die Zeit auf dieser Tour leider nicht, wird es wohl nie.
Dann gab es ein Kaffee auf dem Goetheplatz und danach wurden die Beine im Hotel hochgelegt. Abends wird es hoffentlich noch irgendwelche thüringischen Spezialisten zu schnabulieren geben, schau’n wir mal!




Kommentare