Berliner Stadtwesen
- Georg

- 6. Sept. 2019
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Ernähr-tiger Steht oder sitzt mit stattlichen Ausmaßen vorzugsweise zu allen nur denkbaren Gelegenheiten und bei allen Wetterlagen vor Imbissbuden. Studiert eifrig die Speisekarte und bestellt meist eineinhalb mal soviel, wie er eigentlich zu essen in der Lage ist. Irgendwie wird es dann doch ohne große Mühe alles alle. Das normale Frühstück sind drei Mettbrötchen und 2 Spiegeleier mit Speck und Zwiebeln. Das frühe Mittagessen um Punkt zwölf sind zwei Currywürste ohne Darm und ein stattlicher Berg Bratkartoffeln. Gegen drei Uhr zum Vesper, dürfen es vier Kartoffelpuffer mit ordentlich Apfelmus sein. Ja, Vitamine kommen nicht zu kurz. Bei Getränken variiert er je nach Tageszeit. Bis zehn Uhr verlangt es ihm nach Kaffee, meist lauwarm servierter Filterkaffee von der Wärmeplatte und drei Stück Würfelzucker. Danach bis 15.30 bestellt er zögerlich Cola, Marke und Temperatur nebensächlich, Hauptsache süß. Ab dem Feierabend gibt es dann Bier. Auch da spielt die Marke keine große Rolle. Er ist eher Traditionalist und würde am liebsten ein Engelhardt (Ein schöner Schluck Charlottenburg) haben. Da es schon, wie der Schreiber dieser Zeilen findet, berechtigter Weise, einige Jahrzehnte vom Markt verschwunden ist, schwenkt er notgedrungen in der Preisklasse verbleibend, spontan auf Ausweichmarkengetränke wie Kindl oder Pilsator um. Damit ist der Veränderung auch Genüge getan. Zum Abendessen, gegen sechs gibt es dann ein großes Hackschnitzel in Letscho und Fritten zusätzlich erst (ein)Korn und nachher (einige) Kräuter. Gegen halb acht, erhebt sich der Ernährtiger mühselig und geräuschvoll vom Barhocker und schwankt immer wieder leicht aufstoßent nach Hause. Fluchend vor sich hin brubbelnd ärgert er sich, die Sodbrandtabletten auf dem Nachttisch liegen gelassen zu haben.




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