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Berlin, du kannst so hässlich sein

  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 24. Jan. 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Berlin, das allseits berühmt berüchtigte und hinreichend bekannte libanesische Clanoberhaupt, Mustafa C. (Name von G. geändert), steht jetzt wieder täglich ab 19.00 persönlich hinter dem Tresen seiner Shisha Lounge und wäscht sich seine Hände (in Unschuld) und das viele Geld der vorangegangenen Stunden.

"Alles muss man alleine machen" meckert der 52 jährige Neuköllner und klingt nahezu wie ein richtiger Berliner. „Keine Onkelz oder Neffen, ja nisch mal Cousin auf dem Markt man Alter, tut sisch die Arbeitsbelastung ja voll krass verdoppeln“ so C. weiter. Mustafa C. hat die missliche Lage, dass seine Mutter, ihm keine Brüder, sondern drei Schwestern an die Seite stellte. Die haben durch die Bank keine dauerhaft, von ihm zu gebrauchenden Ehemänner gefunden. Einer leitet zwar jetzt und wohl noch für eine ganz lange Zeit Cs. Niederlassung in der JVA Tegel, aber der fehle für das operative Geschäft in Restberlin. Der Zweite ist unter nicht näher bekannten Umständen urplötzlich verschwunden und sein Name darf mit Todesandrohung nicht mehr öffentlich genannt werden. Und die Dritte Schwester im Bunde hat sich emanzipiert, lebt offen lesbisch und hat jede Verbindung mit der Familie abgebrochen.

„Jetzt finde ich gar keine Landsleute mehr. Dann musste ich sogar Ausländer anlernen! War sogar ein Deutscher dabei. Was kommt denn als nächstes Alter, Frauen oder Gören? Die kommen doch in keinen Club rein, das geht ja gar nisch! Mann, ich hab ja schließlich Ehre!“

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Um halb vier in der früh, steht Mustafa C. an einer Ecke mitten in der Hasenheide, um sich um die „Rasengeschäfte“ zu kümmern, wie er mit einem kleinen Augenzwinkern sagt. Dabei muss er sich aber sputen, da er um Punkt acht Uhr, geduscht und anständig gestriegelt, im über dem Kotti thronen Büro, nach seinen Immobilien schauen muss und von Hinz & Kunz unmissverständlich mittels Schlagring, Eisenstange oder sehr überzeugenden Worten, kleine Gefälligkeiten einfordern muss. Wenn er um elf, mit seiner wie aus dem Ei gepellten weißen S-Klasse unbestimmbaren Baujahres, seinen Mädchen einen Besuch abstattet, sind diese noch müder als er und leisten beim abkassieren demnach nur noch sporadischen Widerstand. Um halb eins ist er bei seiner Mutter. Die hat dann frisch gekocht und verbittet sich seit 35 Jahren jegliche Verspätung, egal wie die Geschäfte grade laufen. Zwischen drei und vier am Nachmittag, hat er mit den Umbauarbeiten in zwei Schawarmaläden zu tun, welche er erst vor drei Wochen überraschend beim Pokern in seinen Besitz übernommen hatte. Wenn er dann noch Zeit hat, hört er sich die Klagen und Nöte seiner Gefolgschaft an.

Leider döst er auf dem samtroten Diwan, welcher im Halbdunkel der im Erdgeschoss des Hinterhauses noch immer genutzten Junggesellenwohnung steht, regelmäßig nach dem zweiten Bittsteller ein. Er fällt unverzüglich in einen wenn auch viel zu kurzen opiumgeschwängerten Traum. Dementsprechend überlässt er es gern seinem Vertrauten, mäßige Mildtaten zu veranlassen und Handgelder zu verteilen.

Kurz vor sieben ist er dann fast erholt hinter dem Tresen und mimt den fleißigen Menschenfreund, der allen Kunden das grade zulässige Maß an frei verfügbaren Rauschmitteln in einhundert sechzehn Geschmacksvarianten verabreicht.

Nach dem ich mir, von dem Arbeitsalltag Mustafa Cs. ein Bild machen konnte, habe ich erheblichen Respekt davor gewonnen, wie er sich den Tag einteilt und man muss sagen, er arbeitet wirklich sehr hart für sein Geld. Wenn er jetzt noch in das Sozialsystem einzahlen würde und steuerlich erfasst wäre, könnte aus ihm, eine Säule der Gesellschaft werden. Aber wahrscheinlich sind das denn doch zu viele Wünsche auf einmal.

 
 
 

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