Bargeld
- Georg

- 11. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Dez. 2024

Eine Legende! Nicht das in meinem Portemonnaie ist gemeint, vielmehr Blixa Bargeld. Frontmann einer Frontstadt. Seit 1980 war er Sänger, Sprecher und was weiß ich noch alles, von den Einstürzenden Neubauten. Experimentelles Zeug, Industriepop, vertonte Prosa. Bargeld ist ein echter Trendriecher und -setzer, der sobald es dann Trend ist was er anstieß, nichts aber auch gar nichts damit zutun hat und garantiert etwas vollkommen anderes macht. Im geschützten Sammelbecken des eingemauerten Westberlins, fühlte er sich pudelwohl. Immernoch produziert er schräge, von Zeit zu Zeit sehr sperrige orchesteruntetstützte musikalische Klangkunst mit der alles passieren darf, nur nicht im Mainstream ankommen oder wohlmöglich noch im Radio gespielt werden. Satan 😈! Sehr stilsicher agiert er auf der Bühne, gibt sich gewohnt geheimnisvoll, mystisch als Hexenmeister der Noten, Akkorde und Harmonien. Ich verstehe nicht genug von dem musischen Zeug um zu werten, was meine Ohren erreicht. Überraschend für mich ist es, dass ich mich in keinster Weise abgestoßen fühle von soviel offenkundig skurrilen und auf den ersten „Blick“ nicht zusammenpassenden Geräuschen. Bis in die Jetztzeit bleibt er umtriebig, für sein Alter geradezu agil. So vertrieb er sich bei Nick Caves Bad Seeds bis 2003 die Zeit und sendet seitdem fortlaufend vinyle und andere künstlich künstlerische Lebenszeichen mit wechselnden musikalischen Partnern. Live macht sich Bargeld wie das Zeug was man mit diesem Begriff sonst meint, rar. Willst du gelten, mach dich selten. Gestern Abend hatte ich ihn doch, nun endlich mal, erwischt. Man muss ja auch mal das Original kennenlernen, wenn man schon so manchen seiner Jünger anhimmelt. Der Kreislauf ist dann irgendwann geschlossen, klüger werde ich zwar nicht unbedingt, aber ich wollte ja eigentlich auch nur ein bisschen Spaß haben. Die gestrigen Stunden werden noch eine Weile nachwirken und das ist gut so, zur Not auch bargeldlos !




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