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  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 21. Sept. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Als Brigitte wieder vor dem Haus steht, atmet sie erstmal auf. Beklemmend, wenn kleine Leute geschädigt werden. Die Buben, die das angestellt haben, sollten bald ermittelt sein, aber ob sie den wahren Grund für die Beulenpest à la Fiesta raus bekommen wird? Schau’n wir mal! Zum Regen ist jetzt auch noch Wind gekommen, so dass es jetzt waagerecht regnet. Als Kapuze bräuchte sie jetzt einen Niqab aus wasserundurchlässigem Stoff. Das Stück Küchenrolle im Handschuhfach,  trocknet alle regennassen Brigittestellen perfekt ab. Brigitte hat das Krepp noch nie in der Küche rollen sehen, also woher der Name?

Nach Rövershagen geht es nun im Schritttempo. Die wetterbedingte Sicht, lässt nichts anderes zu. Eilig hat es Brigitte nicht, manchmal braucht es eben Zeit für den Durchblick, bei Frontscheiben, wie beruflichen Dingen.  Ihr Achziger-Sender im Autoradio trötet grade Mark Knopfler und Band „Money for Nothing“.

Also so fällt es Brigitte wie Schuppen aus den Haaren, es könnte auch um Geld gehen, dazu wird sie Larsen dann auch noch gleich befragen.

Mit einer halben Stunde Verspätung trifft Brigitte direkt vor dem Haupteingang der Erdbeere ein.  Der Parkplatz ist menschenleer, klar bei diesem Wetter!  Sie hatte sich von unterwegs mit Larsen zum Lunchen verabredet und trifft diesen dann auch im Restaurant. Mit zwei mit Tellern und Terrinen beladenen Tabletts bewaffnet, suchen sich die zwei attraktiven Menschen einen erlegenen Tisch. Es soll doch niemand mitbekommen, dass hier nicht geturtelt, geflirtet, geschäkert oder getändelt wird. Hier wird mit aller Entschiedenheit versucht, Schaden von Karls Imperium abzuwerden. Brigitte möchte die Wahrheit wissen und Larsen sagt nur das, was ohnehin nicht mehr zu leugnen ist.  Als sie die Aufzeichnungen der Kameras nochmals auf ihrem elektronischen Tablett abspielt, muss Larsen notgedrungen zugegeben, dass die Truppe zu Karls gehört. Azubis, des zweitens Lehrjahrs in der Systemgastronomie! Für manche Lehrlinge sind  Lehrjahre Leerjahre, gesteht Larsen. Brigitte ist jetzt sehr überzeugend und deutet einen speziellen polizeilichen  Büroservice an, bei dem sicher noch ganz andere Dinge vor versammelter Presse ans Tageslicht kommen und schon ist der smarte Larsen  ein lammfrommer handzahmer Businesstiger, der alle nur im Ansatz auftauchenden Fragen erahnt und im vorauseilenden Gehorsam vollumfänglich beantwortet.

Als Brigitte satt und zufrieden ihr erfolgreiches Geschäftsessen verlässt, hat sie  alle Namen, Meldeadressen und fast auch Schuhgrößen und lukullischen Vorlieben von den Verdächtigen. Die vollkommen zufrieden gestellte Ermittlerin aus der Landeshauptstadt fragt sich, wie groß der Leichenstapel im Keller von Karls wirklich ist, dass man gründliche Untersuchungen in den Büros mit aller Macht verhindern möchte. „Egal, nicht meine Baustelle“ schreit sie in die kühle nun regenfreie Spätsommerluft. Sie muss nun schleunigst nach Schwerin. Dort hat die Bande nämlich heute Berufsschule. Die Nummer des Sekretariats hat sie aufgrund eines früheren Falls noch immer eingespeichert. So ist sie sicher, dass diese Buben vom hilfreichen Lehrerteam festgehalten werden, bis sie da sein wird. Auf und davon, braust nun der Corolla. Mit dem drehen des Zündschlüssels, ertönten The Cars mit Drive bei 80s80s.

Gespenstische Putenpelle kräuselte sich jetzt auf jedem Quadratzentimeter Brigittes Haut von der Gürtellinie aufwärts. Woher wussten die 1985 was ich jetzt denke und fühle?

In der Schweriner Gardebuscher Straße im Ausbildungskomplex sprang gewohnt locker eine an Bewegungsarmut leidende Frau um die fünfzig, wie immer zwei Stufen mit einmal nehmend in den zweiten Stock hinauf. Der Pferdeschwanz tanzte freudig auf und ab bis in das Sekretariat der Schule hinein. „Tadda, da bin ich mal wieder“, rief Brigitte auffällig fröhlich an alle auf sie wartenden gerichtet. Das Hochgefühl beim Finale alle Trümpfe in der Hand zu haben, beflügelt. Die Jungs waren alle geständig, ja sogar auskunftswillig. Als Grund für ihren gemeinsamen Übergriff, gaben sie die  Zechprellerei des vermeintlichen Opfers an. Und da sie alle Karlsjaner mit Leib und Seele sind und das Schicksal ihnen den Typen Freibank lieferte, sind halt die Lampen, Pferde oder Hunde oder schlicht die Nerven durchgegangen. Sie fühlten sich ihrem Arbeitgeber verpflichtet, ein Denkmal zu setzen.

Brigitte sah nun nicht mehr ein, den Tag noch länger zu machen als nötig. Gehörig mit dem Zeigefinger schwenkend, mahnte sie den Buben, von der Selbstjustiz Abstand zu nehmen. Die 12,80 € , die geprellt wurden, wandern von einem verbeultem Auto auch nicht auf die Haben-Seite einer Einahmeüberschussrechnung. Was jetzt passieren wird, muss der Staatsanwalt entscheiden. Sie werde vorschlagen, den Vorfall mit einem Mediator außergerichtlich zu beenden. Jetzt, halb sechs, fährt sie erstmal nach Hause und gönnt sich eine Milchkaffee, ein Croissant mit Butter und Original Karls Erbeerkonfitüre. Selbstverständlich ausschließlich für ihren zuckersüßen Erdbeermund!


 
 
 

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