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  • Autorenbild: Georg
    Georg
  • 18. Sept. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Mit verheulten Augen und zu hoher Stimme und mit viel zu viel Tempo, rattert den Mann seine Sicht der Dinge runter.

Brigitte mäßigt ihn und fragt erstmal nach seinem Ausweis und ob dieses verbeulte Ding, sein Auto ist.  Das Kunststoffkärtchen weißt ihn als Jan Prischiktz  aus Rostock Lütten Klein aus.

„Also Herr Prischiktz, nochmal langsam, warum sind Sie hier und was ist passiert?“ fragt Brigitte. Peter baut schon seine rangeschleppten Utensilien auf. Es ist doch erstaunlich, was so alles in so einem Koffer passt. Zuerst fotografiert er sich einen Wolf. Eine Blitzlichtdauerleuchte erhellt die gesamte Umgebung.

„Also gut, nochmal von vorne!  Ich wollte grade rückwärts aus der Parktasche ausschwenken, da macht es Peng. Ich stoppte und stieg aus um zu sehen was passiert ist. Eine Riesen Beule an der hinteren Stoßstange. Aber nüscht weit und breit wo ich gegengefahren sein könnte. Nur einige Jugendliche standen in der Nähe. Und die kamen nun auch auf mich zu. Einer humpelte stark und alle brüllten irgendwas was ich nicht verstehen konnte. Diese Horde, fiehl über mein Auto her, rannten übers Dach und sprangen darauf rum. Ich stürzte wieder hinein, verriegelte die Tür und wählte den Notruf der Polizei. Nach nur einer Minute, war der Spuk vorbei. Als ich sicher sein konnte, dass die Typen abgezogen waren, wollte ich aussteigen. Da alles verrammelt und verbogen war, ging keine Tür auf. So rief ich den Notruf der Feuerwehr, offenkundig das ich sofort befreit werden musste. Da nach fünf Minuten immernoch keine Hilfe da war, bekam ich eine Panikattacke und rief in Todesangst den Notruf des Krankenhauses an.“

„Das erklärt zumindest das ganze Tatütata hier“ sagte Peter aus dem Off.

„Jetzt geht es Ihnen aber wieder besser?“ fragte Brigitte. „Körperlich schon, nur das mein Auto Schrott ist und ich das gerne verstehen würde, was hier vorhin passiert ist!“ „Ja, das würden wir auch gerne. Peter, nimm doch alle verwertbaren Spuren auf, ich muss noch einmal mit dem Müller sprechen“ sagte sie und hält nach der Uniform Ausschau.

„Herr Kollege, was war der Sachstand als sie den Einsatzort erreichten?“

„Nun, es war schon schwer, den Herrn zu finden, der Wagen stand abseits aller anderen geparkten Autos hier hinten, Warnblinker und Hupe wurden betätigt. Als die Feuerwehr ihn aus dem Wagen befreit hatte, gab der Doktor ihm nach einer Untersuchung ersteinmal eine beruhigende Infusion. Genaueres steht dann sicher in seinem und unserem Bericht.“ „Ok, wenn  Herr Prischiktz nix mehr fehlt, kann er nach Hause gehen, das Auto bitte zur ktu nach Schwerin und sie sorgen bitte dafür, dass hier alles wieder in Ordnung kommt! Ich geh jetzt mal da rein (Kopfbewegung in Richtung Erdbeere) und erkunde  mal ob das Ganze mit der Erdbeere in Verbindung steht.“ Müllers Gesicht wurde immer länger und glich somit fast einem Pferd. Widerspruch war nicht möglich und so fügte er sich und tat wie ihm geheißen.


„Herr Prischiktz, sie dürfen jetzt gehen. Bitte halten Sie sich in den nächsten Tagen zu unserer Verfügung. Wir werden sicher noch Fragen haben. Das Auto kommt erstmal in Quarantäne, so zusagen. Peter ich muss jetzt da rein und sie machte als Hinweis wieder ihren zuckersüßen Erdbeermund, es dauert nicht so lange, du hast ja ohnehin noch ordentlich zu tun!“. Ein stummes nicken von Peters Kopf. Auf dem Weg zum Eingang ins Erdbeerparadis  überholte, und das will bei Brigittes Schritten etwas bedeuten, sie ein großer sportlicher Typ und sprach sie unauffällig an. Komische Anmache dachte Brigitte, aber als sich Björn Larsen als Sicherheitsbeauftragter von Karls Erdbeerhof zu erkennen gab, war Brigitte sogar dankbar für diesen Schnellkontakt. Bei einem Kaffee auf Kosten des Hauses, verriet Herr Larsen alles was er und seine Mitarbeiter von dem Zwischenfall auf dem Parkplatz mitbekommen haben wollen. Eine Erklärung für diese merkwürdigen Ereignisse, hat er auch nicht. Insgesamt ist Herr Larsen zwar Schmuck anzuschauen aber keine große Hilfe für Brigitte. Zum Abschluss tauschten sie noch Visitenkarten und Brigitte kaufte noch drei Gläser Konfitüre.

Auf dem Parkplatz stand der Peter mit seinem Köfferchen, wie bestellt zur Abholung bereit. Das verbeulte Auto war schon weg und von Herrn Prischiktz war auch nichts mehr zu sehen. Die blinkenden und zum Teil lärmenden Einsatzfahrzeuge aller Rettungsdienste dieser Erde, waren auch verschwunden. „Auf ins Stadion hophop, der Rest kann bis Montag warten!“

Peter und Brigitte nahmen grade eine Viertelstunde nach Anpfiff beim Spielstand von 1:0 auf den Kunststoffsesseln der Mitteltribüne des Ostseestadions platz, da wurden sie mit fast allen anderen Besuchern von eben diesen Sitzen nach oben gerissen. In einem sehenswerten Angriff schoß der holländische Hansastürmer John Verhoek den Ball per Extraklasse-Fallrückzieher in das Paulitor.

Punktlandung im doppelten Sinne!  Das restliche Spiel plätscherte dann noch weiter vor sich hin und Brigitte, die sich nur marginalisiert für Fußball begeistert, grübelte absolut unbewusst über den Rövershagenvorfall. Möglicherweise wird hier das Opfer zum Täter und umgedreht, Prischiktz hat nicht gesagt warum er in Rövershagen  war und warum er soweit hinten, abseits aller anderen Autos geparkt hat und dann noch der zugeknöpfte Larsen, da war mindestens einer  hier nicht ganz ehrlich und was zum Henker hat das alles zu bedeuten?  Auf der Fahrt nach Hause, im Radio trällerten die Fine Young Cannibals „Jonny Come Home“, Peter grinste und sagte „es war doch für jeden was dabei, bunt, drei Punkte und Konfitüre, Glück kann so einfach sein!“

Daheim telefonierte Brigitte erst noch mal mit der Leitstelle der Dienststelle um sich zurück und in den Feierabend zu melden und dann mit Larsen in Rövershagen, um alle Videoaufzeichnungen des Parkplatzes Montagfrüh auf ihrem elektronischen Schreibtisch zu haben. Da muss doch etwas zu finden sein!

 
 
 

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