
Alles Mario, oder was?
- Georg

- 14. Nov. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Alles Marionetten, der Industrie! Selbst wenn wir durchindividualisiert sein sollten, steht wie selbstverständlich der Klamottenbegleiter im Outdoorshop bereit. Eine Jacke aus kratzender und stark richender mit Fantasie-Label

zertifizierter Alpakawolle (im Beisein der Bezugsperson geerntet und verarbeitet) oder eine aus dem Treibgut der Zivilisation hergestellten Recyclingkunststoffhose, in allen nur erdenklichen Formen und Farben. Das gute Gewissen, möchte schon mit eingekleidet sein. Es muss natürlich verheimlicht werden, dass die Induvidualfetzen in den gleichen Betrieben in Bangladesch gefertigt werden, in dem für c&a oder h&m geschuftet wird. Die Ernährung bekommt Mann und Frau in den Biomärkten, die längst Großhändler im konventionellen Stil sind und ihre Lieferanten bis zum geht nicht mehr knechten. Von fairtrade gibt's oft nicht mal eine Spur. Aus dem Öko-gedanken ist schon lange ein Eco-gedanke geworden. Der leider nicht mehr ganz billige Wochenendeinkauf, passt spielend in den brandneuen SUV, welcher auf dem Radweg wartet. Bei der kunstvollen Unterhaltung, besinnt man sich auf schräge Kompositionen, die man über Spotify & co. bezieht. Auch bei den Filmen, kommt der Normalo scheinbar an den Blockbustern nicht gänzlich vorbei. Netflix bedient fast alle Fasetten. So ist man Kunde, ob man will oder nicht. Wenn man den stationären Handel verabscheut und sich mit amazon, Alibaba oder der gleichen einlässt, begeht der denkende, mündige Bürger mehr Tabubrüche als es ihm lieb ist. Gut nur, dass ich mit nun einem halben Jahrhundert nicht mehr zur allgemeinen werberelevanten Gruppe gehöre. Merkwürdig finde ich, dass sich die Inhalte des Spams ändern. Waren es doch in der Vergangenheit mehrheitlich seriöse Sexangebote, selbstredend ohne finanzielle Interessen, wandelt sich das Angebot nun zu raumfahrtgeprüften Werkzeugen und Werkstattausstattungen sowie Nahrungsergänzungsmitteln oder medizinischen Präparaten für oder gegen ungewollte Nebenwirkungen des Alterns insgesamt. Selbst ich stelle dann erschüttert fest, dass ich viel zu viel Zeit im Internet verbringe.




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