Fiel

Ja, es ist ein Vehler oder zumindest nicht ganz richtig. Mut zum scheitern!

Klar, ohne Fehler würde das Leben besser funktionieren, aber machen uns diese speziellen persönlichen Eigenschaften und Talente eines jeden einzelnen Menschen, als Gesellschaft nicht so wunderbar divers? Ist es nicht ganz genau das, was von der Evolution gefordert wird ? Deutschland mit achtzig Millionen Busfahrern oder Bundestrainerinnen? Das wäre nicht wirklich erstrebenswert! Wir haben doch alle unterschiedliche Vorlieben und Gewohnheiten, die sich im Laufe der Zeit herausbilden. Ob nun deswegen alle dieser Marotten gleich zu irgendwas taugen, darüber kann man wohl geteilter Meinung sein. Ich zum Beispiel, muss früh am Morgen weder Wechselduschen nehmen, noch zwei Liter Kaffee trinken, ehe ich auf Touren komme. Früh duschen, wieso macht man das? Soll ich mich von schmutzigen Gedanken der Nacht reinigen? Und wenn um halb acht sowieso der Winkelschleifer die Dachziegel trennt, staubt es so doll, dass ich mit meinen Popeln Scheiben einschmeißen könnte. Da wäre vorheriges duschen redundante Verschwendung. Als wenn man in Hamburg fast schwatzhaft „Moin-Moin“ sagt.

Nicht, dass ich unbändige Freude empfinde, früh morgens Krach und Dreck zu machen, aber erstens gehört scheinbar genau das zur DNA eines Bauarbeites, wie das vertilgen von sechshundert Gramm frisches Mischhack zum Frühstück und zweitens muss ich irgendwie mein Tagessoll schaffen. Drittens, kann ich nicht immer nur der Gute sein.

Bei mir war die Berufswahl mehr oder weniger Lotto am Mittwoch und für mich möchte ich behaupten, dass ich nicht verloren habe. Eher wie „Dreier mit Zusatzzahl“. Der Hauptgewinn, sieht vielleicht auch anders aus. Aber wie eigentlich ? Das kann doch jeder selbst beantworten! Kluge Sprüche wie : „Mach dein Hobby zum Beruf, dann musst du nie mehr arbeiten!“ helfen auch nur bedingt. Außerdem steht man dann ohne Hobby da und das stell ich mir auch langweilig vor. Wo ist die Balance? Gleichgewicht zwischen Pflicht und Kür? Der, der in TongaTonga unter einem Baum sitzt und den lieben langen Tag nichts macht außer Kokosnüsse zu zählen, ist auch nicht glücklicher als die Wurstfachverkäuferin, welche 40 Stunden in der Woche von Kunden genervt wird und sich obendrein mit der Unfähigkeit des Chefs rumärgern muss. Also was kann man tun?

Vielleicht alles weglassen, was übermäßig schadet. Stress und unliebsame Menschen, zum Beispiel wäre schon mal ein Anfang!

Leider steht zu befürchten, dass auch ich mir nicht alles aussuchen kann und dementsprechend verschiedene Blödsinnigkeiten weiterhin ertragen muss. Zum Beispiel Pubertät meiner Jungstars. Dass man halbwegs unbeschadet seine eigene Pubertät überlebt hat, grenzt im Nachhinein fast an ein Wunder. Aber jetzt zu sehen was die Burschen so verzapfen, raubt mir das letzte bisschen Verstand.

Oder das übertragen von Daten vom alten Telefon zum Nachfolger. Alles easy going? Nur immer bei den anderen, mein Ergebnis 100% Datenverlust. Mich sollte mal die nsa versuchen abzuhören. Die können einpacken! Ich kann nicht mal fehlerfrei telefonieren! Da

können die sich die Zähne ausheulen oder so ähnlich!

So hab ich fiele Vehler oder auch so einige Schwächen, die ich mit meiner größten Stärke, eben diese zu ertragen, wieder ausgleiche. Was das für ein Bild von mir in der Öffentlichkeit abgibt, versuche ich mir lieber nicht vorzustellen.