03. Oktober
- Georg

- 3. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Feiertag oder Feierabend?

Wie, wer, was?
Tag der Einheit?
Einheit von was, Laib und Seele? Mann und Frau? Oben und Unten? Der Gesellschaft?
Tag der Deutschen? Ein willkürliches Datum. Ist, so glaube ich, aber besser als der geschichtlich absolut überfrachtete 9.November!
Ich verstehe mich mehr als Europäer, welcher zufällig im deutschen Siedlungsgebiet zur Welt kam, als ein sogenannter Biodeutscher. Im Alltag spielt das ohnehin keine Rolle. Alle Einwohner kommen ja irgendwie von irgendwo. Stammen von irgendjemandem, meistens sogar die eigenen Eltern, ab. Groteske Vorstellung, dann müsste man ja auch so ähnlich werden, wie sie wurden. Naja, ein wenig ist man seines eigenen Glückes Schmied und je größer die genetischen Nogoes der Altforderen, des so stärker auch der Wille, diese Charaktereigenschaften nicht zu übernehmen. Aber ich schweife ab. Für mich gibt es fast jeden Tag etwas zu feiern. Ein geglückter Arbeitstag, ein schmerzarmes Wochenende. Wenn es den lieben Kleinen und allen Anverwandten gut zu gehen scheint. Ein Tag mit Freundchens oder ein harmonischer Abend mit der Partnerin. Es braucht quasi gar keinen Anlass zum feiern. Abhanden sein aller kriegerischen Handlungen reicht absolut aus. Und klar, so einfach ist es nicht immer. Muss man sich auch manchmal von Freunden, Kollegen und auch dem eigenen Partner abgrenzen. Das geht nicht nur geräuschlos, manchmal knallt es auch oder noch schlimmer. Gut ist, wenn man es trotzdem schafft, eine Einheit zu bleiben ohne sich zu verleugnen. Bereit ist für sinnvolle und aushaltbare Kompromisse. Ich empfinde Dankbarkeit dem Schicksal gegenüber, denn würde es nicht die „Deutsche Einheit“ geben, meine eigenen und zahllose andere Kinder würde es nicht geben und das wäre grade für mich und meine beiden Buben, ein unaushaltbarer Zustand. Und ich lebe die Deutsch-Deutsche Einheit im kleinen familienähnlichen Rahmen. Habe ständig eine Person in meiner Nähe, die nicht nur anders als ich sozialisiert wurde, sondern auch noch ein anderes Geschlecht hat. Ja Wahnsinn!!!! Doppelt schwierig, könnte man sagen. Da wird einem in den nun 30 Jahren Kampferfahrung im Rahmen seiner Möglichkeiten ziemlich viel abverlangt. Das Zusammenleben, ob privat oder gesamtdeutsch, ist aber neben der Anstrengung die es oft macht, oft auch einfach nur mit großen Freuden verbunden.
Nach Feier ist mir immer noch zu Mute und nicht nach Feierabend! Den Schluss ist es erst, wenn es zu Ende ist!




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