Keine 25 Jahre mehr!

Meine Lebenserwartung als weißer Mitteleuropäer und mehrheitlich männlichen Merkmalen mit durchschnittlich 78,schlagmichtot Jahren, lässt es nicht mehr zu, einen jungen Baum den ich heute pflanzen würde - jemals richtig groß zu sehen. Wenn man das erstmal realisiert hat, ist die Frage - was macht man mit dieser Information? Nur noch Blumen oder Strauchwerk pflanzen oder gleich größere Bäume einsetzen? Gesünder leben, fisch-, fleisch-, rauch- und alkoholfreies Dasein? Verzicht auf gefährliche Freizeitgestaltung oder auf das eine oder andere Extra des Lebens? Ein klares Nein!  Es macht keinen Sinn, dass ich beruflich alles ungesunde schlucken muss und alles gefährliche in Kauf nehmen muss, um irgendwie innerhalb der gesellschaftlichen Norm zu sein und in der Freizeit mich dann in Watte packe und meine Ellenbogen in Kräutertees bade. Wenn mich der Sensenmann holen kommt, möcht ich möglichst viel erlebt,  möglichst viel vom langen fantasievollen Zettel abgehakt, ja abgejagt haben.

Das heißt freilich nicht, jeden Mist der möglich scheint zu machen oder den Trott des Lebens weiterhin runterzutrödeln. Vorallem heißt es aber, weniger fremdgesteuertes Handeln in meinem Leben zuzulassen!  Einige belastende Verpflichtungen, die man im Laufe der Jahre so angehäuft hatte, müssen noch weg und der Rest der nicht auszusparen ist, wird erträglich sein. Passt mein Lebensstil noch zu meinen Bedürfnissen, zu meinen monetären, intellektuellen und konditionellen Fähigkeiten? Arbeit, Familie und Freunde werden sich genauso an ein neues Tempo gewöhnen müssen, wie ich  mir selbst täglich neue erreichbare Ziele stecken muss. Geh zum Arzt, der sagt dir wie krank du bist. Sorry Holger, ich will nicht alles wissen! Ob das zu allseitigem Wohlgefallen führt, bezweifle ich, aber hexen kann auch ich nicht. Reich werden ist und war nicht das Ziel. Glück ist vielfältig und vergänglich. Ich versuche es mal mit Zufriedenheit! Ob ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe, frag mich in 25 Jahren!